Fast täglich melden sich neue mutmaßliche Opfer des Rappers P. Diddy. Eine Frau packt über Drogen und eine Schwangerschaft aus, ein Sexarbeiter soll einen Porno übergeben haben.

Die Schlinge um P. Diddy zieht sich immer weiter zu: Am Freitag sind neue Vorwürfe gegen den Rapper ans Licht gekommen. Eine Frau hat ihn beschuldigt, sie in der Vergangenheit mehrfach unter Drogen gesetzt und anschließend vergewaltigt zu haben. Bei einem dieser sexuellen Übergriffe soll es sogar zu einer Schwangerschaft gekommen sein.

In der Anklageschrift wird die Frau, die nun im Fall P. Diddy ihre Geschichte erzählt hat, unter dem Pseudonym „Jane Doe“ geführt. Ein übliches Verfahren, um die wahre Identität der Frau zu schützen, die den Rapper der sexuellen Nötigung beschuldigt.

Jane Doe gibt an, Jean Combs, wie P. Diddy mit bürgerlichem Namen heißt, im Herbst 2020 im Ausland kennengelernt zu haben. Fast vier Jahre lang habe der Rapper sie dann belästigt, das Ende gibt sie mit Juli 2024 an.

In den Jahren 2021 und 2022 sei sie monatlich gezwungen worden, Combs zu seinen Häusern in New York, Los Angeles, Miami und anderen Städten zu folgen. „Bei jedem Besuch ließ Combs sie ‚eine Show abziehen‘ und flößte ihr Alkohol und andere Drogen ein, bis sie ohnmächtig wurde. Sie wachte mit blauen Flecken und Verletzungen auf, konnte sich aber nicht daran erinnern, wie sie sich die Verletzungen zugezogen hatte“, heißt es in der Anklage, wie die Nachrichtenagentur „Associated Press“ berichtet. Die Klage reiht sich ein in mehrere Vorwürfe von Frauen, die von Sean Combs sexuell belästigt worden sein sollen.

P. Diddys Team soll sie zur Abtreibung gedrängt haben

Im Juli 2022 soll die Frau sogar bemerkt haben, dass sie schwanger war. Daraufhin hätten Angestellte des Rappers sie zu einer Abtreibung genötigt haben. Dazu kam es jedoch nicht, da die Frau eine Fehlgeburt erlitten haben soll. Die Schwangerschaft soll in Form eines Tests festgestellt worden sein, nachdem sie durch die Drogen, vermutlich Ketamin, ohnmächtig geworden sei und wieder zu sich kam.

Eva Ries P. Diddy 15.49

Etwas Ähnliches soll der Unbekannten auch im vergangenen Juli widerfahren sein. Ihr seien zwei Tabletten gewaltsam in den Mund gestopft worden, dann sei sie ohnmächtig geworden. Als sie wieder zu sich kam, sei der Raum um sie herum verwüstet gewesen, berichtet Doe.

Wie eine Leibeigene habe P. Diddy sie verfolgt und Gespräche abgehört. Das behaupten die Anwälte der Klägerin, Marie Napoli und Joseph Ciaccio.

Überwacht und vor allem heimlich gefilmt haben soll P. Diddy auch mindestens ein weiteres Opfer. Das amerikanische Nachrichtenportal „TMZ“ berichtet, dass ein männlicher Escort vor der Grand Jury ausgesagt haben soll. Zunehmend geraten auch Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in den Fokus der Ermittlungen. Die Bundesbehörden sollen derzeit prüfen, ob Sean Combs die Sexarbeiter über die Staatsgrenzen in andere Länder gebracht haben soll. Der männliche Escort soll der Grand Jury von einer sexuellen Begegnung von P. Diddy mit einer Frau erzählt und ein Sexvideo übergeben haben.

P. Diddy hat sich in den Anklagepunkten Sexhandel, Entführung und organisiertes Verbrechen bereits für nicht schuldig erklärt. Er ist seit dem 16. September 2024 im Metropolitan Detention Center in Brooklyn inhaftiert. Zwei Anträge des 54-Jährigen auf Freilassung gegen Kaution wurden bereits abgelehnt. Laut „People Magazine“ steht Combs wegen Selbstmordgefahr unter besonderer Beobachtung. Der Rapper sei aber „sehr erpicht darauf“, eine detaillierte Aussage zu machen, schreibt das „Forbes Magazine“.

Quellen:TMZ, MSN, Forbes, Associated Press, People