Nach dem Tod der Schweizerin Muriel Furrer hätte die WM in Zürich abgebrochen werden können. Der Weltverband entschied sich jedoch dagegen, der Präsident nennt die Gründe.

Für den Präsidenten des Radsport-Weltverbandes UCI ist die Fortsetzung der WM in Zürich trotz des Todes von Muriel Furrer „der beste Weg“. David Lappartient verwies zudem darauf, dass die UCI so eine Entscheidung nicht allein treffen könne. Die Titelkämpfe werden heute mit dem Frauen-Rennen fortgesetzt, am Sonntag fahren zum Abschluss die Männer um den WM-Titel.

„Wir glauben, dass es nicht der beste Weg wäre, sich an Muriel zu erinnern, wenn wir die WM stoppen würden“, sagte der Franzose. „Wir hatten ein Meeting und gemeinsam entschieden, es wäre nicht der beste Weg, würden wir die Rennen stoppen. Aber natürlich kann es nicht genauso weitergehen.“

Furrer war am Freitag ihren Verletzungen erlegen, die sie sich einen Tag zuvor im Juniorinnen-Rennen zugezogen hatte. Wie, wann und wo genau die 18 Jahre alte Schweizerin stürzte, ist auch zwei Tage später nicht geklärt. Lappartient, einer der Kandidaten zur Nachfolge von IOC-Präsident Thomas Bach, verwies auf die ermittelnden Behörden.

Diskussionen um Funkverkehr

Furrers Unfall bringt das Thema Funkverbot auf die Tagesordnung. Die UCI untersagt den Funk bei der WM, möchte dies auch auf die Rennen der WorldTour ausweiten. Der Verband verspricht sich davon, dass die Rennen spannender und unberechenbarer werden. Fahrer und Teams haben immer wieder darauf hingewiesen, dass der Funk für die Sicherheit wichtig ist.

Lappartient sieht dieses Argument nicht: „Es gibt auch Stürze wegen des Funks. Wir sollten vorsichtig sein und eine Tragödie nicht verallgemeinern.“ Es sei zu früh, um Rückschlüsse zu ziehen, „ob es möglich gewesen wäre, sie mit Funk eher zu finden oder nicht“. 

Nach wie vor stehen Spekulationen im Raum, dass Furrer nach ihrem Sturz nicht sofort medizinisch versorgt werden konnte, weil es keinen Informationsfluss gab. Die Zeitung „Blick“ hatte unter Berufung auf Augenzeugen davon berichtet, dass ein Rettungshubschrauber erst eine Stunde nach Rennende zum Einsatz gekommen sei.