Das Statistische Landesamt veröffentlicht vorläufige Konjunkturzahlen für das erste Halbjahr. Demnach steht Hessen wirtschaftlich besser da als der Bund.

Die hessische Wirtschaft ist im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 0,2 Prozent gewachsen. Damit lag das Wirtschaftswachstum hierzulande über dem Bundesdurchschnitt von minus 0,2 Prozent, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden mit Blick auf vorläufige Zahlen mitteilte. 

Ohne Preisbereinigung (nominal) erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Hessen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,9 Prozent (Deutschland: plus 3,6 Prozent). Das BIP beschreibt die Summe aller im Land produzierten Waren und Dienstleistungen.

Die vergleichsweise große Differenz zwischen nominaler und preisbereinigter Entwicklung spiegele die Preissteigerungen in den verschiedenen Branchen wider, erläuterte das Landesamt. Das produzierende Gewerbe in Hessen habe im ersten Halbjahr 2024 einen überdurchschnittlichen Rückgang verzeichnet, positiver sehe es dagegen bei den Dienstleistern aus.

Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sagte auf Anfrage: „Hessen wächst, während Deutschland schrumpft.“ Das zeige, dass Hessen ein attraktiver Wirtschaftsstandort sei und die Wirtschaftspolitik der Landesregierung wirke. „Aber Wettbewerbs- und Preiskrise sowie die verfehlte Politik der Bundesregierung treffen die hessische Wirtschaft empfindlich“, kritisierte Rhein und forderte „eine Zeitenwende bei der Wirtschaftspolitik“. Das Bürgergeld entziehe dem Arbeitsmarkt wichtige Arbeitskräfte. „Steuern senken, Bürokratie stoppen, Investitionen stärken – das ist der Weg zu neuem Wachstum“, bekräftigte Rhein.