Auch bundesweit steigen die Zahlen. Ein neues Gesetz könnte die Nachfrage weiter erhöhen.

Geboren im falschen Körper: Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine geschlechtsangleichende Operation. Zwischen 2018 und 2023 wurden in Hessen insgesamt 916 Operationen zur Umwandlung von Genitalorganen durchgeführt, wie das Gesundheitsministerium der Nachrichtenagentur dpa sagte. Das waren 198 mehr als bei der letzten Zählung, die bis 2022 reichte.

Bei 668 dieser Genitalorganumwandlungen wurde von weiblich zu männlich verändert, bei 243 Operationen von männlich zu weiblich. Fünf der Operierten waren unter 18 Jahre alt. Der Großteil der Personen – rund 57 Prozent – war zwischen 18 und 29 Jahre alt. 

Nur eine Handvoll Kliniken bundesweit sind in der Lage, alle Operationsschritte durchzuführen, die für eine vollständige Umwandlung nötig sind. Eines davon ist das Agaplesion Markus-Krankenhaus in Frankfurt – das einzige Zentrum dieser Art in Hessen. Mit Inkrafttreten des neuen Selbstbestimmungsgesetzes im November erwarten die dort tätigen Experten, dass die Nachfrage weiter steigt.

Laut Statistischem Bundesamt gab es 2021 bundesweit 2.598 Operationen zur Genitalumwandlung. 2007 waren es erst 419 gewesen – die Zahl steigt von Jahr zu Jahr deutlich an, insgesamt seither um mehrere Hundert Prozent.