Nach dem Winterhochwasser musste in Niedersachsen vielerorts monatelang angespülter Müll geborgen und aufwendig entsorgt werden. Um dem vorzubeugen, wird auf die Mithilfe der Bevölkerung gesetzt.

Große Mengen angeschwemmter Plastikmüll und anderer Abfall haben nach dem Hochwasser in weiten Teilen Niedersachsens im vergangenen Winter die Aufräumarbeiten erschwert. Monatelang seien Kräfte des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) unterwegs gewesen, um die Hinterlassenschaften des Hochwassers zu beseitigen und, um Gewässer von Unrat zu befreien, teilte die Behörde mit. Der Landesbetrieb ist zuständig für die Unterhaltung vieler großer Binnengewässer und wasserwirtschaftlicher Bauwerke im Land. 

„Oftmals war es leider so, dass natürliches, kompostierbares Material wie Zweige mit künstlichem Material wie Plastik vermischt war und sich diese Menge kaum auseinandertrennen lässt“, teilte Jörn Drosten, Leiter des NLWKN-Geschäftsbereichs Betrieb und Unterhaltung, mit. Dadurch habe sich die Entsorgung verteuert. Landesweit seien etliche Kubikmeter Müll zusammengekommen. Vielerorts hatte sich Müll und anderer Unrat an Büschen oder in Anlagen wie Sperrwerken oder Wehren verfangen. Inzwischen sind die Aufräumarbeiten laut der Behörde abgeschlossen. 

Aktionstag zum Aufräumen steht bevor

Das Hochwasser hatte sich um den Jahreswechsel wochenlang über Teile Niedersachsens erstreckt. Zahlreiche Wasserstände lagen einige Tage über der höchsten Meldestufe und hunderte Bewohnerinnen und Bewohner mussten ihre Häuser zwischenzeitlich verlassen. 

Der Landesbetrieb nahm den bevorstehenden Aktionstag World Cleanup Day („Weltaufräumtag“) am 20. September zum Anlass, um auf die Vermüllung von Gewässern aufmerksam zu machen. An dem Aktionstag engagieren sich jedes Jahr viele Freiwillige, um etwa Straßen, Parks und Flüsse von achtlos weggeworfenem Müll zu säubern. 

Viel Arbeit entstehe durch Achtlosigkeit und illegale Müllentsorgung, teilte der Landesbetrieb mit. Oft lande Abfall mutwillig in den Gewässern – von Plastikflaschen bis hin zu größeren Gegenständen wie Fahrrädern, Einkaufswagen oder Matratzen. Immer wieder würden aber auch schwimmfähige Gegenstände wie alte Gartenmöbel oder Brennholz in Überschwemmungsgebieten deponiert. Gewässeranrainer sollten deshalb private Flächen möglichst frei von Gegenständen halten, die bei einem Hochwasser weggespült werden könnten, forderte der Landesbetrieb.