In der Region um die niederschlesische Stadt Breslau steigt das Wasser in der Oder. Voraussichtlich wird der maximale Pegelstand nicht so hoch wie erwartet. Dafür könnte die Flut länger anhalten.
Bei den schweren Überschwemmungen im Südwesten Polens hat die Hochwasserwelle nun die Region nahe Breslau (Wroclaw) erreicht. In der Kleinstadt Olawa 26 Kilometer südöstlich der niederschlesischen Metropole sei der Wasserstand der Oder in der Nacht zu Mittwoch um anderthalb Meter gestiegen, teilte der Generalstab der polnischen Armee auf X mit.
Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt mit 33.000 Einwohnern werde die Flutwelle mit maximal 7,70 Metern niedriger als erwartet – normal sind mehr als zwei Meter. Der hohe Wasserstand könne aber länger anhalten als ursprünglich prognostiziert. Dies bedeutet eine große Belastung für die Deiche, die dem Wasser standhalten müssen. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte der Nachrichtenagentur PAP, viele Bürger würden den Einsatzkräften dabei helfen, die Deiche mit Sandsäcken zu verstärken.
Auch in Breslau wurden der Hochwasserschutz vorsorglich verstärkt. Die Flutwelle der Oder wird für Donnerstag oder Freitag erwartet. Beim Oderhochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.