Inzwischen haben Smartphone-Nutzer die Wahl zwischen hunderten Emojis – doch noch immer lässt sich nicht jedes Gefühl mit den kleinen Symbolen ausdrücken. Zeit für Nachschub.
Das Unicode-Konsortium hat die neueste Reihe frischer Emoji-Symbole verabschiedet. Das berichtet der Fachblog „Emojipedia„. Die neueste Ausgabe der Unicode-Symbole beinhaltet sieben neue Emojis, die nun allmählich ihren Weg auf die Smartphones der Menschen finden werden. Google spricht derzeit etwa von März 2025, bei Apple sollte es auch im kommenden Jahr soweit sein.
Diesmal finden sich relativ viele schnöde Gegenstände unter den Symbolen, etwa eine Schaufel, ein karger Baum, ein Farbklecks, ein Fingerabdruck und eine Rübe.
Besonders beliebt dürfte der neue Smiley sein – die gelben Gesichter werden seit Jahren für die Verbildlichung des jeweiligen Gemütszustands genutzt. Künftig wird sich ein „Gesicht mit Tränensäcken unter den Augen“ in der Auswahl finden. Das kennen überarbeitete oder sehr müde Menschen nur zu gut: ein gleichgültiger Ausdruck mit tiefen, dunklen Höhlen unter den Augen. Ob Kater oder langer Arbeitstag – diesen Smiley wird man wohl öfter zu Gesicht bekommen.
Ursprünglich befand sich unter den vorgeschlagenen neuen Symbolen auch die Flagge der Kanalinsel Sark, doch aufgrund einer Regel, dass keine neuen Flaggen mehr aufgenommen werden, steckt die Fahne noch in einem Ausnahmeprozess und wird es zunächst nicht auf die Geräte schaffen.
Wie kommen neue Emojis aufs Smartphone?
Der offizielle Emoji-Standard, der für alle Smartphone-Hersteller gleich ist, wird durch das sogenannte Unicode-Konsortium verwaltet. Diesem Gremium gehören Vertreter der großen amerikanischen Technologiekonzerne an.
Anträge für neue Emojis, die jeder stellen kann, werden dort bewertet und dann entweder angenommen oder abgelehnt. Es gibt auch Emojis aus Deutschland: Das Discokugel-Emoji stammt beispielsweise aus der Feder eines Radiomoderators – nachzulesen ist das beim „WDR„.
Nach einem längeren Freigabe- und Diskussionsprozess landen die angenommenen Vorschläge dann mit einem ersten Designentwurf im jährlichen Update. In diesem Stadium befinden sich auch die in diesem Artikel vorgestellten Neuzugänge.
Anschließend müssen die Hersteller der Betriebssysteme, vor allem also Apple und Google, eigene Designs erarbeiten und die Symbole in die Software integrieren. Erst dann können Nutzer davon Gebrauch machen.
Dieser Vorgang kann von Antrag bis Umsetzung mehrere Jahre dauern. Der bürokratische Prozess ist zwar langwierig und kompliziert, muss aber sein. Denn jedem Symbol wird ein einmaliger Code zugewiesen, der es möglich macht, auf unterschiedlichen Geräten die gleichen Bildchen darzustellen – es werden schließlich keine Fotos verschickt, sondern Codefolgen aus dem sogenannten Unicode-Zeichensatz. Diese müssen plattformunabhängig korrekt interpretiert werden können.
Das teilweise unterschiedliche Design der Hersteller kann im Nachgang trotzdem für Diskussionen sorgen, denn die individuelle grafische Umsetzung kann mitunter stark abweichen. Legendär ist der Streit um die richtige Reihenfolge des Cheeseburger-Belags des entsprechenden Emojis. Nachdem sich Menschen in den sozialen Netzwerken hitzige Debatten darüber geliefert hatten, wohin der Käse auf einem Cheeseburger eigentlich gehört, änderte Google das Bildchen und platzierte ihn mit dem Update von Android 8 auf 8.1 sogar um.
Hinzu kommt: Viele Emoji entwickeln irgendwann ein Eigenleben. So wird die Aubergine fast nur noch in einem sexuellen Kontext verwendet, ebenso der Pfirsich. Hier und hier finden Sie weitere Beispiele.