US-Präsident Joe Biden hat den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aufgefordert, die Schmähung von Migranten aus Haiti zu unterlassen. „Das muss aufhören, was er da tut“, sagte Biden am Freitag bei einem Treffen im Weißen Haus. Es gebe eine „stolze haitianisch-amerikanische Gemeinschaft, die derzeit in unserem Land angegriffen wird“. Für derlei Kommentare gebe es „in Amerika keinen Platz“, fuhr der Präsident fort. „Das ist einfach falsch.“

Biden bezog sich auf Trumps fortgesetzte Falschbehauptungen über den angeblichen Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren durch haitianische Migranten in der Stadt Springfield im Bundesstaat Ohio. Die dortigen Behörden hatten erklärt, derlei Anschuldigungen hätten keine Grundlage. 

Dennoch griff Trump die Verschwörungserzählung mehrfach auf, um Ängste vor Einwanderern zu schüren. Unter anderem im TV-Duell mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris erklärte der Rechtspopulist, die Einwanderer würden die Hunde und Katzen der Bewohner von Springfield essen.

Einwanderung ist ein wichtiges Thema bei der Präsidentschaftswahl am 5. November. Trump setzt im Wahlkampf auf eine drastische migrantenfeindliche Rhetorik. Springfield hat rund 58.000 Einwohner und in den vergangenen Jahren eine Zunahme von Zuwanderern aus Haiti verzeichnet. Eine Lokalzeitung schätzte deren Zahl auf 10.000 bis 15.000. 

Der Karibikstaat Haiti wird seit Jahren von politischem Chaos und Bandengewalt vor allem in der Hauptstadt Port-au-Prince heimgesucht, was viele Menschen in die Flucht treibt.