Die „Merz gegen Merz“-Familiengeschichte bekommt mit der Tragikomödie „Merz gegen Merz – Geheimnisse“ eine weitere gelungene Fortsetzung.
Nach der Comedyserie „Merz gegen Merz“ (2019-2021) und der ersten Spielfilm-Fortsetzung „Merz gegen Merz – Hochzeiten“ (2023) steht nun „Merz gegen Merz – Geheimnisse“ auf dem Programm. Auch diese konsequente und sehenswerte Fortsetzung der Tragikomödie stammt aus der Feder von Grimme-Preisträger Ralf Husmann (59, „Stromberg“). Der Film mit Annette Frier (50) und Christoph Maria Herbst (58) in den Titelrollen wird am Donnerstag (12. September) ab 20:15 Uhr im ZDF gezeigt. In der Mediathek ist er bereits zu sehen.
Darum geht’s in „Merz gegen Merz – Geheimnisse“
Anne Merz (Frier) möchte mit ihrem Lover Jonas (Nikolaus Benda, 46) in einer Eventagentur durchstarten. Um diese finanzieren zu können, ist ein Notar-Termin anberaumt, bei dem ihr vorzeitiges Erbe beschlossen werden soll. Doch wie sich vor Ort herausstellt, hat Annes demenzkranker Vater Ludwig (Michael Wittenborn, 71), der sich inzwischen mit dem betreuten Wohnen arrangiert hat, eine uneheliche Tochter. Sie heißt ebenfalls Anne (Anne Weinknecht, 46) und hat auch ein Anrecht auf das Erbe. Doch Anne Merz kämpft für ihr Geld und um die Liebe ihres Vaters. Und Ludwigs betrogene Ehefrau Maria (Claudia Rieschel, 73) schwankt zwischen Wut und Lethargie.
Unterdessen droht Annes frustrierter Ex-Mann Erik Merz (Herbst) dem Alkohol anheimzufallen und zu verwahrlosen. Und auch seine Eltern, Günter (Bernd Stegemann) und Renate (Carmen-Maja Antoni), haben ein berührendes Geheimnis. Nichtsdestotrotz initiieren sie regelmäßige Familientreffen…
Annette Frier und Christoph Maria Herbst: „Streiten ist Reinigung“
Als Ex-Ehepaar Merz streiten Annette Frier und Christoph Maria Herbst in den Filmen meistens über alles Mögliche. Privat sind solche wütenden Auseinandersetzungen bei beiden Schauspielstars allerdings nicht negativ besetzt. „Streiten ist für mich seelische Reinigung von Unrat“, sagt Frier. Für Herbst ist es „eine Entladung, eine Reinigung, ein Doppelpunkt: Die Versöhnung ist umso schöner“.
Passend zum Titel des neuen Films verraten die beiden Kölner, die es im Übrigen genießen, „Merz gegen Merz“ in ihrer Heimatstadt drehen und so zu Hause schlafen zu können, ein Geheimnis des jeweils anderen. „Unter vielen echten Pflanzen hat er zu Hause aus Lichtmangel zwei Fakes platziert. Pssst! Darf niemand wissen“, sagt sie über ihn. Und er verrät dem Sender: „Annette macht die besten Tteokbokki.“ Neben diesem gebratenen Reiskuchen, ein beliebtes Gericht aus der koreanischen Küche, schätzt Christoph Maria Herbst an Annette Frier „ihre Gelassenheit“. Sie schwärmt dafür von seiner „Spontaneität und Anarchie“.
Ralf Husmann: „Zwischen Schenkelklopfer und Nackenschlägen“
Das letzte Wort gebührt dem Autor und Produzenten Ralf Husmann: „Keiner kann einem das Herz so auf links ziehen wie die eigene Familie. Ausgerechnet die Leute, die man am längsten kennt, entpuppen sich oft als charakterliche Wundertüten. Meist mit unschönen Überraschungen“, sagt er ganz allgemein über die engste Verwandtschaftsgruppe.
Über seine erfundene Filmfamilie Merz erklärt er weiter: „Die Merzens sind mir im Laufe der Jahre so familiär vertraut geworden, dass ich bei denen jetzt nach verborgenen Seiten suche, nach den Geheimnissen. Wir balancieren auf dem schmalen Grat zwischen Drama und Komödie, zwischen Schenkelklopfer und Nackenschlägen. Wie das Leben selbst.“ Bei dem „Merz gegen Merz“-Ensemble könne er mit diesem Experiment sehr weit gehen. „Die können einem alle puppenlustig mitten in die Seele treffen – weil alle ihr Handwerk können, vor und hinter der Kamera.“ Es sei immer wieder eine große Freude, schwärmt er.