Im Herbst 1989 brachten mutige Oppositionelle die DDR ins Wanken und trugen zum Fall der Mauer bei. 35 Jahre später sollten das alle auch im Kleinen feiern, meint Carsten Schneider.

Der Ostbeauftragte Carsten Schneider ruft zu einer beispiellosen Mitmachaktion am 35. Jahrestag des Mauerfalls auf, um Freiheit und Demokratie zu feiern. „Starten Sie in Erinnerung an den 9. November 1989 als Symbol der Friedlichen Revolution eine kleine Aktion – im Verein, in der Nachbarschaft oder im Freundes- oder Kollegenkreis“, heißt es in einem Aufruf des SPD-Politikers, der von Kirchen, Gewerkschaften und Verbänden mitgetragen wird. 

Dieses Gedenken von unten soll die offiziellen Feiern am Wochenende des 9. und 10. November ergänzen. Der Aufruf richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger in Ost und West.

Als Beispiele nannte Schneider ein Gespräch mit Zeitzeugen, einen Filmabend mit Diskussion oder ein Erinnerungstreffen in der Nachbarschaft. „Alle Ideen, die die demokratische und freiheitliche Gesellschaft feiern, sind herzlich willkommen.“ Die einzelnen Aktionen könnten im Veranstaltungskalender auf der Seite www.FriedlicheRevolution89.de eingetragen und gesucht werden.

„Ohne den mutigen Einsatz derjenigen, die vor 35 Jahren in der DDR auf die Straße gegangen sind, könnten wir heute nicht in Freiheit in einem wiedervereinigten Land leben“, sagte Schneider der Deutschen Presse-Agentur. „Das zeigt aber auch, Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern lebt vom Engagement jedes Einzelnen. Daran wollen wir zum 35. Jubiläum der Friedlichen Revolution mit möglichst vielen Aktionen bundesweit erinnern.“

Massendemonstrationen setzten die Führung der DDR im Herbst 1989 so unter Druck, dass sie am 9. November die abgeriegelten Grenzen für Reisen ihrer Bürger öffnete. Zehntausende strömten noch am selben Abend in Berlin von Ost nach West.