Am Tag der Wohnungslosen machen Wohlfahrtsverbände klar: Auch in Brandenburg sind tausende Menschen betroffen. An die Politik erheben sie Forderungen.
Die Zahl der wegen Wohnungslosigkeit unter anderem in Sammelunterkünften untergebrachten Menschen ist in Brandenburg gestiegen. Darauf wiesen die Landesarmutskonferenz Brandenburg und die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Brandenburg am Mittwoch zum Tag der wohnungslosen Menschen hin.
Zum Stichtag 31. Januar 2024 haben die Kommunen in Brandenburg laut Statistischem Bundesamt (Destatis) 4.095 Wohnungslose untergebracht. Ein Jahr zuvor waren es demnach 3.290 Personen. In der Statistik sind Menschen ohne eigene Wohnung erfasst, die sich in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar zum Beispiel in Sammelunterkünften oder anderen Einrichtungen für Wohnungslose befanden.
Auch bundesweit gab es einen Anstieg, wie Destatis bereits im Juli mitteilte. Zu berücksichtigen sei aber, dass dieser vor allem auf Verbesserungen der Datenmeldungen zurückgeht.
Forderung an Politik: Bezahlbaren Wohnraum sichern
„Wohnungslosigkeit ist nicht immer sichtbar. Wer bei Freunden oder Verwandten von Couch zu Couch wandert, wird in keiner Statistik erfasst“, betonte der Vorsitzende der Liga Brandenburg, Andreas Kaczynski. Die künftige Landesregierung müsse sich intensiver mit dem Thema beschäftigen. „Es gilt jetzt zu handeln, beispielsweise sozialen Wohnungsbau anzukurbeln, um auch morgen noch bezahlbaren Wohnraum vorhalten zu können.“
Die Sprecherin der Landesarmutskonferenz Brandenburg, AngelaSchweers, hob hervor, dass vermehrt junge Menschen und Familien mit Kindern von Wohnungslosigkeit betroffen seien. Ein Staat müsse dafür sorgen, dass Menschen gar nicht erst ihre Wohnung verlören. Der Landesarmutskonferenz in Brandenburg gehören die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege an, aber auch Initiativen, Gewerkschaften und die Kirchen.