US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihrem Kontrahenten Donald Trump in ihrem TV-Duell vorgeworfen, Lügen über seine Rolle bei der landesweiten Abschaffung des Rechts auf Abtreibung zu verbreiten. „Sie werden eine Menge Lügen hören“, sagte die Vizepräsidentin am Dienstagabend in der vom Sender ABC übertragenen Debatte mit Blick auf Trumps Äußerungen zu dem wichtigen Wahlkampfthema.
Trump habe als Präsident drei Richter des Obersten Gerichtshofs „persönlich ausgewählt“, sagte Harris. Er habe sie mit der Absicht ausgewählt, das landesweite Recht auf Abtreibung zu kippen. „Und sie haben genau das getan, was er beabsichtigt hat.“ Indem er über diese Vorgänge die Unwahrheit sage, „beleidigt er die amerikanischen Frauen“, sagte die Vizepräsidentin.
Das konservativ dominierte Oberste Gericht der USA hatte im Juni 2022 das landesweite Recht auf Abtreibung annulliert. Seither liegt die Zuständigkeit für das Abtreibungsrecht bei den einzelnen Bundesstaaten. Mehr als 20 von ihnen haben das Abtreibungsrecht inzwischen drastisch eingeschränkt oder ganz abgeschafft.
Ex-Präsident Trump hatte mit der Nominierung von drei konservativen Richtern an den Supreme Court den Weg für die Abschaffung des seit fast 50 Jahren geltenden Rechts auf Abtreibung gebahnt. Im Wahlkampf vertritt der Republikaner nun die Position, dass das Abtreibungsrecht in der Verantwortung der Bundesstaaten verbleiben sollte.