Der Sommer hat gerade begonnen, aber in München geht es mancherorts schon straff aufs Oktoberfest zu. Jetzt haben die Wiesnwirte ihren Bierkrug vorgestellt.
Die Wiesnwirte gehen heuer mit einem geschlechtermäßig fast ausgewogenen Bierkrug an den Start. Er zeige – darauf haben man ganz genau geachtet – Wirtinnen und Wirte gleichermaßen, sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer bei der Vorstellung des Steingutkrugs, der traditionell alle 15 großen Festzelte repräsentiert. Allerdings sind die Männer – acht – gegenüber den sechs gezeigten Frauen noch immer leicht in der Überzahl. Für das Löwenbräuzelt posiert ein – männlicher – Löwe.
Vor zwei Jahren hatte den Wirtekrug des Grafikers Rudi Skukalek die karikaturhafte Zeichnung einer vollschlanken, zufrieden wirkenden Bedienung mit Doppelkinn und gut gefülltem Dirndl-Dekolleté geziert – und letzteres hatte teils Anstoß erregt. Im vergangenen Jahr zeigte der Krug dann – politisch absolut korrekt – einen kapitalen Hirsch mit riesigem Geweih.
Entscheidend bei dem Krug – ein Sammlerstück – sei aber weniger, „was drauf, sondern was drin ist“, sagte Inselkammer weiter. Das sei es schließlich, was die Menschen auf die Wiesn locke – und es sei sehr wertvoll, so wertvoll, dass es jedes Jahr seinen Wert noch weiter steigere, sagte der Wirtesprecher und spielte damit auf die alljährliche traditionelle Grantelei um die Höhe des Bierpreises an.
Die Maß Bier auf dem Oktoberfest kostet heuer zwischen 13,60 und 15,30 Euro. Damit steigt der Preis für das Festbier durchschnittlich um 3,9 Prozent und knackt erstmals die Marke von 15 Euro. Seit 2004 haben sich die Bierpreise auf der Wiesn etwa verdoppelt: Vor 20 Jahren hatte die Maß noch zwischen 6,70 Euro und 7,10 Euro gekostet. Beim extra für das Volksfest gebrauten Wiesnbier bekommt man mehr Alkohol fürs Geld: Der Alkoholgehalt liegt bei etwa sechs Prozent.