Hella hat Milliardenaufträge für Elektronik- und Lichtprojekte erhalten. Kunde ist ein US-amerikanischer Automobilhersteller. Trotzdem stehen Stellenstreichungen an.

Der Scheinwerfer-Hersteller Hella hat in den USA Aufträge für Elektronik- und Lichtprojekte für mehr als zwei Milliarden Euro erhalten. Serienanlauf der Produktion für den nicht näher genannten US-Automobilhersteller soll binnen zwei bis vier Jahren in Mexiko erfolgen, teilte das Unternehmen mit, das seit Anfang 2022 zum französischen Autozulieferer Forvia gehört. Bei einem der Aufträge gehe es um ein digitales Fahrzeugzugangssystem zum freihändigen Öffnen, Schließen und Motorstart. Daneben gebe es den bisher größten Einzelauftrag für Lichtelektronik. 2024 peilt Hella einen währungs- und portfoliobereinigten Konzernumsatz zwischen rund 8,1 und 8,6 Milliarden Euro an.

Stellenabbau in Lippstadt angekündigt

Aufgrund des weiter steigenden Kosten- und Wettbewerbsdrucks hatte Hella im Februar ein Sparprogramm vor allem in Europa aufgelegt. Mit diesem will der Scheinwerfer-Spezialist die Kosten bis Ende 2028 jährlich um brutto 400 Millionen Euro senken. Ende Juni hatte der Scheinwerfer-Hersteller angekündigt, in Lippstadt bis Mitte 2026 rund 420 Stellen abbauen zu wollen. Es geht um das Werk am Firmenstammsitz, das derzeit rund 1.000 Stellen hat und Verluste macht. Künftig sollen dort nur Scheinwerfer gefertigt werden, die Produktion von Heckleuchten sowie die Innen- und Karosseriebeleuchtung soll an andere europäische Hella-Standorte verlagert werden. 

Hella beschäftigt rund 37.500 Menschen

Das Unternehmen, das in diesem Jahr sein 125-jähriges Firmenjubiläum feierte, beschäftigt weltweit rund 37.500 Menschen. Knapp 8.000 Arbeitsplätze sind in Deutschland angesiedelt und davon wiederum 4.200 in Lippstadt. In der ostwestfälischen Stadt befinden sich ein Werk und die Verwaltung. Der französische Automobilzulieferer Faurecia hatte Anfang 2022 rund 82 Prozent der Anteile an Hella übernommen, danach entstand die gemeinsame Dachmarke Forvia. Die deutsche Firma bezeichnet sich als Forvia Hella, an der Börse heißt sie Hella GmbH & Co. KGaA.