In diesem Jahr ist die Zahl der Masern-Erkrankungen in Niedersachsen besonders hoch. Das Landesgesundheitsamt erinnert an die Wichtigkeit der Impfungen – und nennt Hintergründe der bekannten Fälle.

In Niedersachsen sind in diesem Jahr bislang 41 Masernfälle gemeldet worden. Das seien so viele wie seit 2019 (91 Fälle) nicht mehr, teilte das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) mit. Es habe sich überwiegend um familiäre Ausbrüche gehandelt, die einen Bezug zu größeren Masernausbrüchen in anderen Ländern insbesondere Osteuropa hätten. Die meisten Fälle traten demnach im Juli und August auf (26). 

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Um eine Ausbreitung zu verhindern, sind laut NLGA ein guter Impfschutz in der Bevölkerung und die frühzeitige Erkennung von Masern-Erkrankungen besonders wichtig. 

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi betonte in der Mitteilung die Bedeutung der Impfpflicht für Kinder und Personal in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertageseinrichtungen und Schulen. „Eine Infektion kann schwerwiegend verlaufen und eine nachhaltige Schwächung des Immunsystems nach sich ziehen“, so der SPD-Politiker. 

Impfpflicht seit 2020

Seit März 2020 gilt bundesweit eine Impfpflicht. Das Masernschutzgesetz sieht vor, dass alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr vor Beginn des Besuchs von Kindergarten oder Schule die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Masern-Impfungen vorweisen müssen.

Zu den Symptomen von Masern gehören Fieber, Husten, Bindehautentzündung und der typische Hautausschlag. Als Komplikationen können Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Durchfälle sowie eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) auftreten. Eine schwere Masern-Erkrankung kann auch zum Tod führen.