Vermutlich mit einer unbedachten Äußerung hat sich Wolfgang Flatz vor vielen Jahren die Zusammenarbeit mit einem Galeristen verscherzt. Jetzt fängt der Künstler mit dessen Sohn neu an.
Künstler Wolfgang Flatz hat eine Jugendsünde wieder gutgemacht. Anlässlich einer Franz Kafka gewidmeten Ausstellung „Metaphor to Metaphorsis“ im Münchner Bergson Kunstkraftwerk verkündete der 71-Jährige seine Zusammenarbeit mit dem Berliner Galeristen Johann König. Dessen Vater, der Kunstprofessor und Galerist Kasper König, hatte laut Flatz nie mit ihm arbeiten wollen, wie ein Sprecher des Künstlers am Mittwoch berichtete.
„Ich habe mir immer das Hirn zermartert, warum“, wurde Flatz in der Mitteilung zitiert. „Bis mir einfiel, dass ich als Kunststudent an der Kunstakademie mit meinem großen Hund in einem Lokal saß, in das Johanns Vater mit seiner Entourage kam. Als König den Hund sah, machte er einen großen Bogen um unseren Tisch und ich rief, weil ich Königs Angst erkannte: „Der reißt Dir gleich den Hintern auf.“ Obwohl der Hund lammfromm war. Das hat er mir wohl nie verziehen“, erklärte sich Flatz die jahrzehntelange Distanz.
Kasper Königs Sohn Johann interessiert den Angaben zufolge die Altlast nun nicht mehr: „Mein Vater kann sehr nachtragend sein, ich weiß. Ich habe irgendwann gemerkt, dass seine Urteile für mich nicht stimmen und umgekehrt. Jetzt ist Flatz‘ Kunstwerk mit 380 000 Euro das teuerste Exponat. Er fängt mit „Alte Meister“ die Stimmung der Ausstellung perfekt ein. Alle versuchen ja immer alles zu decodieren, aber das geht bei Kafka genauso wenig wie bei Flatz.“