Der Volkswagenkonzern hat eine milliardenschwere Sparrunde angekündigt. Ein Experte sieht eine bestimmte Gruppe von Werken als besonders gefährdet an.

Der Volkswagen-Konzern wird nach Einschätzung des Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer nicht um eine Werksschließung in Deutschland herumkommen. „Das wird aber nicht in Niedersachsen geschehen“, sagt der Direktor des privaten Center Automotive Research (CAR) in Bochum. „Die mit 20 Prozent beteiligte Landesregierung und die IG Metall werden dafür sorgen, dass sich rund um Wolfsburg nichts Wesentliches ändert.“ Im Umkehrschluss seien Werke außerhalb des VW-Kernlandes wie Bremen, Kassel oder Zwickau besonders gefährdet. 

Die negativen Absatzerwartungen von VW in Europa seien zum Teil auch hausgemacht, weil die Modellpalette überaltert sei und Softwareprobleme nach wie vor ungelöst erscheinen, meinte Dudenhöffer. Der Markt entwickele sich nicht so schwach, wie vom VW-Management erwartet. Die übrigen deutschen Hersteller seien zudem weit besser aufgestellt. 

Das Geld verdienen andere

Ohnehin sei die Kernmarke schon seit vielen Jahren kaum profitabel, erläutert Dudenhöffer. Das Geld des Konzerns sei von Skoda, Porsche und Audi verdient worden, die VW mit durchgefüttert hätten. Auch eine andere Geldquelle versiege: „Im bislang starken China-Geschäft gibt es deutlichen Gegenwind. Von dort kommen keine dicken Schecks mehr.“

„Das größte Problem ist das Klumpenrisiko rund um Wolfsburg„, sagt der Experte. Viele andere Konzernteile könnten zu günstigeren Bedingungen wirtschaften. Es sei leider zu erwarten, dass der Konzern daran nichts ändern werde. 

Das Unternehmen hatte am Montag mitgeteilt, eine Werkschließung in Deutschland und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger ausschließen zu wollen. Daraufhin hatten Betriebsrat und IG Metall entschlossenen Widerstand angekündigt. Neue Details zu den Sparplänen nannte VW bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg zunächst nicht.