Mit schmerzverzerrtem Gesicht und gestützt auf Betreuer muss Fußballerin Lena Oberdorf vom Platz. Unklar ist, ob sie aus Verletzungsgründen die Olympischen Spiele verpasst.
Die deutschen Fußballerinnen bangen vor den Olympischen Spielen um Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf. Die 22-Jährige hat sich beim 4:0-Sieg gegen Österreich eine offenbar schwerere Knieverletzung zugezogen. „Ich war in unmittelbarer Nähe, es hat sich nicht gut angehört, wie sie auf dem Platz reagiert hat“, sagte Teamkollegin Giulia Gwinn in Hannover. Oberdorf gilt als zentrale Spielerin der DFB-Auswahl. Sie war in diesem Sommer vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München gewechselt.
„Sie wurde erstmal versorgt und auch München wurde unterrichtet“, sagte Bundestrainer Horst Hrubesch. Am Mittwochvormittag werde es eine Kernspintomographie geben. „Wir wissen nicht genau, was das ist und ich will da auch nicht spekulieren“, meinte der 73-Jährige zur Verletzung.
„Sie hat vor Schmerzen geschrien“
Nach einem Zweikampf beim letzten Härtetest vor den Sommerspielen war Oberdorf nach knapp 70 Minuten im Rasen hängen geblieben und musste länger behandelt werden. Sie konnte nur auf Betreuer gestützt und ohne mit dem rechten Bein aufzutreten den Platz verlassen. „Sie hat vor Schmerzen geschrien“, berichtete Abwehrspielerin Kathrin Hendrich.
Es würde der Mannschaft „verdammt wehtun“, wenn sie für Olympia ausfallen sollte, sagte Hrubesch. „Sie war ein wichtiger Faktor bei uns im Spiel. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist. Warten wir mal ab“, sagte der 73-Jährige in der ARD. Er könne solche Verletzungen auch immer schlecht sehen. „Da habe ich immer Schmerzen im Gesicht“, sagte Hrubesch.
Für Hrubesch wäre der Ausfall Oberdorfs ein ganz herber Schlag, sie gilt als wichtigste Spielerin im Team. Die Leistungsträgerin hatte schon bei der EM-Qualifikation im Juni in Polen an der Wade verletzt, kurz darauf aber Entwarnung gegeben. Für den Fall eines Ausfalls „werden wir das kompensieren müssen“, sagte der Bundestrainer. Man habe den Kader extra so zusammengestellt.