Ein Arzt, der zugegeben hat, dem verstorbenen „Friends“-Star Matthew Perry illegal Ketamin gegeben zu haben, darf nicht mehr als Mediziner praktizieren. Das entschied ein Gericht in den USA. 

Ein US-Gericht hat einem der Beschuldigten im Todesfall Matthew Perry Berufsverbot erteilt. Der Arzt, der sich im Rahmen einer Vereinbarung mit der Justiz schuldig bekannte, für den Tod des „Friends“-Stars mitverantwortlich zu sein, darf nicht mehr praktizieren, wie das Gericht am Freitag entschied. Der 54-jährige Mark Chavez ist einer von fünf Beschuldigten, denen vorgeworfen wird, Perry illegal mit Ketamin versorgt zu haben.

Matthew Perry: Beschuldigter Arzt bekommt Berufsverbot

Chavez hatte zugestimmt, sich wegen der Beteiligung an einer Verschwörung zur Verteilung von Ketamin schuldig zu bekennen. Er kam nach Zahlung einer Kaution von 50.000 Dollar (rund 45.000 Euro) frei. Zwei weitere Angeklagte, der Arzt Salvador Plasencia und die in Hollywood-Kreisen als „Ketamin-Königin“ bekannte Jasveen Sangha, hatten sich ebenfalls zu einem Schuldbekenntnis bereit erklärt. Weitere Vorwürfe in anderen Verfahren bestreiten sie. Die Prozesse gegen Plasencia und Sangha sollen im Oktober beginnen.

Die US-Staatsanwaltschaft wirft den insgesamt fünf Beschuldigten vor, Perrys Suchtprobleme ausgenutzt zu haben, um sich „zu bereichern“. Die Ermittlungen hätten „die Existenz eines großen und geheimen verbrecherischen Netzwerkes aufgedeckt, das für die Verteilung großer Mengen von Ketamin an Perry und Andere verantwortlich ist“, hatte Bundesanwalt Martin Estrada erklärt.

Matthew Perry FS 10.44

„Friends“-Star starb im Whirlpool

Perry war Ende Oktober vergangenen Jahres tot im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles gefunden worden. Laut dem Bericht der Gerichtsmedizin vom Dezember war er an den „akuten Wirkungen von Ketamin“ gestorben. Das Mittel wird von Ärzten als Anästhetikum und auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Daneben wird Ketamin wegen seiner betäubenden und halluzinogenen Wirkungen auch auf dem Schwarzmarkt für Rauschgiftkonsumenten gehandelt.

Perry hatte Ketamin unter Aufsicht im Rahmen einer Therapie gegen Depressionen eingenommen. In den Tagen vor seinem Tod fand eine solche beaufsichtigte Ketamin-Einnahme bei ihm aber nicht statt.

In den 90er Jahren war Perry durch seine Rolle als sarkastischer Witzemacher Chandler Bing in der weltweit beliebten Fernsehserie „Friends“ berühmt geworden. In seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie hatte Perry berichtet, jahrelang mit Medikamenten- und Alkoholsucht gekämpft zu haben. Er habe mehr als neun Millionen Dollar für 65 Aufenthalte in Entzugskliniken ausgegeben, schrieb er.

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