Kein Haushalt ist vor ihm sicher: Schimmel. Vor allem das feuchtwarme Klima im Badezimmer bietet einen idealen Nährboden für Pilzsporen. Hat er sich erst einmal ausgebreitet, lässt er sich nur schwerlich wieder entfernen. Es ist aber nicht unmöglich.

Schimmel im Bad ist in der Regel nicht gesundheitsschädlich, sofern Sie kein geschwächtes Immunsystem haben oder unter einer Allergie leiden. Die schlechte Nachricht ist: Das macht die Pilzsporen auch nicht schöner. Ganz im Gegenteil – die meisten Menschen ekeln sich regelrecht vor dem schwarzen Belag, der sich am liebsten auf den Fugen zwischen den Fliesen ungehindert ausbreitet. Unternehmen Sie nichts dagegen, können Sie davon ausgehen, dass der Schimmel die gesamte Nasszelle einnehmen wird und einen modrigen Geruch verbreitet. Hinzukommt, dass großbefallene Flächen durchaus eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. So oder so kommen Sie nicht drum herum, die Pilzsporen zu entfernen und einem erneuten Befall vorzubeugen.

API Chlor

Erste Maßnahmen ergreifen: Das hilft gegen Schimmel

Ein altbewährtes Hausmittel, das in vielen Lebenslagen aushelfen kann, ist Essig. Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass Sie damit den Schimmelpilz bekämpfen können – jedoch nicht die Sporen selbst. Im Klartext bedeutet das: Einen oberflächlichen Befall können Sie mit verdünntem Essig durchaus entfernen, hat er sich jedoch schon in das Silikon gefressen, haben Sie keine Chance.

Ebenfalls in vielen Haushalten zu finden ist Brennspiritus. Dabei handelt es sich um eine günstige Version von Trinkalkohol, die jedoch nicht zum Verzehr geeignet ist – dafür aber zur (kurzfristigen) Bekämpfung von Schimmel auf sämtlichen Oberflächen. Am besten tragen Sie den Alkohol mit einem Lappen auf die betroffenen Stellen auf und bearbeiten diese, bis sie verblassen. Langfristig kehren die Flecken jedoch zurück.

Und auch Wasserstoffperoxid kann zur Entfernung von Schimmelflecken eingesetzt werden. Die Wirkung ist die Gleiche wie beim Friseur: Tragen Sie die verdünnte Lösung (drei Prozent reichen aus) auf die befallenen Fugen auf und lassen diese 30 Minuten lang einwirken. Das Wasserstoffperoxid sorgt dafür, dass die Pilzsporen absterben und die Flecken gebleicht werden.

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Wenn nur Chemie hilft: Diese Mittel wirken aggressiv

Am besten bewährt gegen Schimmel im Bad haben sich Reinigungsmittel, die Chlor enthalten. Da sie besonders aggressiv gegen Pilzsporen vorgehen, sind sie auch äußerst gesundheitsschädlich für Menschen. Vor allem der starke Geruch ist eine Art Warnsignal, das Ihnen vermitteln soll, die Dämpfe nicht einzuatmen, da sie die Atemwege stark reizen. Daher sollten Sie ein chlorhaltiges Putzmittel nur in gut gelüfteten Räumen verwenden – dann können Sie regelrecht dabei zusehen, wie der Schimmel effektiv und langfristig bekämpft wird.

!!Warnung!! Verwenden Sie dieses niemals mit anderen sauren Putzmitteln, da ggf. hochgiftiges Chlorgas freigesetzt werden kann!

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Alternativ dazu können Sie auch Reinigungsmittel verwenden, die den Wirkstoff Benzalkoniumchlorid enthalten. Sie müssen die schimmeligen Stellen zwar deutlich länger und stärker schrubben, dafür gefährden Sie aber auch nicht Ihre Gesundheit – oder die Umwelt. Und das Beste daran ist: Der Effekt ist mindestens genauso gut, wenn Sie alles richtig gemacht haben.

Wenn Silikonfugen so stark verschimmelt sind, dass sich die Sporen in das Material reingefressen haben, nützt Ihnen auch die Chemiekeule nichts mehr. Hier sollten Sie das alte Silikon entfernen und ihre Fugen neu machen (lassen). Es empfiehlt sich der Einsatz von speziellem Sanitärsilikon, das pilzabtötende Stoffe (Fungizide) enthält und somit einem neuen Befall vorbeugt.

Nachdem das alte Silikon entfernt wurde, müssen die Fugen neu verdichtet werden
© mphillips007

Schimmelfreie Alternative: Darum ist Kalkputz sinnvoll

Seit jeher sind wir es gewöhnt, dass die Wände im Badezimmer zu großen Teilen mit Kacheln überzogen werden. Aber ist das überhaupt notwendig? Fakt ist, dass die kleinen Platten gut zu reinigen und wasserabweisend sind – die Fugen aber nicht. Und genau deshalb breitet sich der Schimmel im Bad so gerne daran aus. Warum also die kompletten Wände für teures Geld kacheln, wenn es doch genug Flächen gibt, die kein Spritzwasser abbekommen. Hier bietet es sich an, Kalkputz zu verwenden. Er hat die sogenannte Löschblattwirkung, was übersetzt bedeutet: Entsteht im Badezimmer viel Wasserdampf, etwa beim Duschen, nimmt der Putz den Dampf auf. Dadurch setzt sich automatisch weniger Wasser an den anderen Oberflächen ab, wodurch das Schimmelrisiko deutlich sinkt. Abgesehen davon trocknet der Putz sehr schnell wieder, was ebenfalls ein großer Vorteil ist.

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So beugen Sie Schimmel im Badezimmer vor

Damit Sie sich erst gar nicht damit auseinandersetzen müssen, wie Sie den Schimmel im Bad am besten entfernen, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen, wie etwa:

Lüften Sie regelmäßig: Da vor allem das feucht-warme Klima im Badezimmer Schimmelsporen den Weg ebnen, müssen Sie den Raum mehrmals am Tag lüften – vor allem aber nach dem Baden oder Duschen. Anstatt das Fenster nur zu kippen, sollten Sie dieses für fünf bis zehn Minuten ganz öffnen, da regelmäßiges Stoßlüften erwiesenermaßen effektiver und wirtschaftlicher ist. Selbst dann, wenn Sie an einem Tag nicht duschen, ist das Lüften unumgänglich, da die feuchten Handtücher ebenfalls Wasserdampf im Bad verteilen.Halten Sie die Türen geschlossen: In vielen Haushalten steht die Badezimmertür nach dem Duschen sperrangelweit offen, um die Feuchtigkeit schnell aus dem Raum zu vertreiben. Das funktioniert zwar auch, dafür verteilt sie sich jedoch im Rest der Wohnung. Wenn Sie dort auch an der einen oder anderen Stelle (z.B. den Fenstern) mit Schimmelbefall zu kämpfen haben, ist diese Variante definitiv keine gute Wahl. Halten Sie die Tür also besser geschlossen, während Sie im Badezimmer Stoßlüften.Heizen Sie im Bad: Da die feuchte Luft an kalten Stellen besonders schnell kondensiert, sollte der Raum vor allem im Herbst und Winter durchgehend beheizt werden. Das bedeutet nicht, dass Sie den Heizkörper auf die höchste Stufe stellen sollen, sondern vielmehr, dass im Badezimmer immer zwischen 21 und 23 Grad Celsius herrschen sollten. Denn warme Luft kann die Feuchtigkeit besser aufnehmen – allerdings nur dann, wenn sie alle Stellen erreichen kann. Aus diesem Grund sollten die Heizkörper immer freistehen.Breiten Sie den Duschvorhang aus: Viele Menschen haben nach dem Duschen die Angewohnheit, den Vorhang zuzuziehen – dadurch kann er nur sehr langsam trocknen und bietet einen perfekten Nährboden für Schimmelpilze. Um sicherzugehen, dass sich die Sporen nicht daran haften, sollte der Vorhang immer ausgebreitet werden, bis er getrocknet ist. Zudem sind die meisten Modelle heutzutage waschmaschinenfest, sodass Sie das Material hin und wieder grundreinigen können. Hier finden Sie passende Modelle.Trocknen Sie die Wände: Da sich der Schimmel im Bad in erster Linie zwischen den Fliesen, genauer gesagt auf den Fugen ausbreitet, sollten Sie die Wände nach dem Duschen abziehen – dadurch trocknen die Fliesen schneller und es sammelt sich weniger Feuchtigkeit auf den Fugen. Auch wenn das durchaus lästig erscheinen mag, so dauert der Prozess mit einem Duschabzieher keine fünf Minuten. Die Zeit hat man doch eigentlich immer über.

So trocknen Ihre nassen Fenster schneller

An kalten Wintertagen sammelt sich vermehrt Kondenswasser am Fenster
© Akchamczuk

Wenn die Temperaturen sinken, sammelt sich im Bad (und manchmal auch in anderen Räumen) vermehrt Kondenswasser am Fenster. Das kommt in erster Linie dadurch zustande, dass es drinnen sehr warm und draußen sehr kalt ist. Wenn Sie es satt haben, das Glas jeden Morgen mit einem Handtuch trocken zu wischen, können Sie zum Beispiel einen Fenstersauger (z.B. von der Firma Kärcher) einsetzen – mit den Absaugdüsen ziehen Sie das Wasser ganz leicht von jedem Fenster ab, darüber hinaus können Sie mit dem Gerät auch gleich die Fenster putzen, wenn Sie die Sprühflasche mit dem Mikrofaserbezug nutzen.

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