Der „Blussus-Stein“ ist der wohl bekannteste römische Grabstein in den Sammlungen des Landesmuseums in Mainz: Nun wird er vom Schmutz vieler Jahre befreit – zuschauen ist explizit erlaubt.
Das Lasergerät summt in der Hand des Restaurators, danach erscheint eine gelbliche Linie auf der Steinplatte, am Ende sieht die Oberfläche ein wenig sauberer aus: Im Landesmuseum Mainz hat die Restaurierung des „Blussus-Steines“ begonnen. Das ist ein Grabstein aus der Römerzeit. Der Stein zeigt die älteste römische Schiffsdarstellung nördlich der Alpen und ist der wohl bekannteste Grabstein aus der Römerzeit in den Sammlungen des Landesmuseums Mainz. Er wurde 1848 in Mainz-Weisenau entdeckt.
Archäologinnen aus Mainz und Glasgow beteiligt
Der Stein wird innerhalb einer Woche mithilfe eines Lasers von Schmutz und Dreck befreit. Matthias Steyer, der bereits die Große Mainzer Jupitersäule restauriert hat, führt die Arbeiten durch. Gleichzeitig analysieren Archäologinnen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universität Glasgow den Kalkstein auf Farbspuren. Anhand von mikroskopischen Bildern kann geschaut werden, in welchen Farben der Grabstein ursprünglich bemalt war.
Insgesamt belaufen sich die Kosten der Restauration auf etwa 5.000 Euro. Getragen werden diese insbesondere vom Verein der Freunde des Landesmuseums Mainz. Besucherinnen und Besucher haben noch bis Freitag die Möglichkeit, den Restauratoren in der Steinhalle des Landesmuseums über die Schulter zu schauen.