Der Treibhausgas-Ausstoß soll runter, um die Erderwärmung abzumildern. In Brandenburg begleitet nun ein Beirat aus Wissenschaftlern die Landesregierung bei der Klimaplan-Umsetzung.
Ein Klimabeirat aus Expertinnen und Experten überprüft künftig die Umsetzung der Klimaschutz-Ziele in Brandenburg. Das ehrenamtliche Gremium aus zwölf Wissenschaftlern nahm rund zwei Monate vor der Landtagswahl seine Arbeit auf. Es soll vor allem den Klimabericht der Landesregierung im Jahr 2025 bewerten und Verbesserungen etwa in den Bereichen Verkehr, Energie und Landwirtschaft aufzeigen. Bis 2045 will Brandenburg mithilfe eines Klimaplans Klimaneutralität erreichen.
„Solche Beiräte haben nicht die Aufgabe, Ersatzpolitikerinnen und Politiker zu spielen“, sagte der Direktor des Potsdam-Instituts des Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar Edenhofer. Es gehe um die Frage: „Macht Brandenburg die richtigen Dinge, und macht es die Dinge richtig.“ Der PIK-Chefökonom betonte auch, ungebremster Klimawandel bedeute einen Verlust von Wohlstand.
Bei der Anpassung an den Klimawandel geht es unter anderem um die Landwirtschaft, die aus Sicht von Experten effizienter mit Wasser umgehen muss. Hermann Lotze-Campen vom PIK, der den brandenburgischen Klimabeirat leitet, nannte als Beispiel auch Agroforst-Systeme, um Winderosion auf den Feldern zu verhindern und Kohlenstoff in der Landschaft zu speichern. Agroforst bedeutet, dass Bäume und Sträucher mit Ackerkulturen kombiniert werden. Die Gehölze stehen in regelmäßigen Abständen in Reihen auf den Feldern. Zudem ergäben sich durch die Wiedervernässung von Moorflächen auch neue Geschäftsfelder etwa durch den Schilf-Anbau, sagte Lotze-Campen.
Beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung soll bis Ende des Jahres eine Geschäftsstelle für den Klimabeirat mit zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern eingerichtet werden. Zur Frage, ob auch eine kommende Landesregierung nach der Wahl im September mit dem Klimabeirat zusammenarbeite, sagte Agrarminister Axel Vogel (Grüne): „Es ist keine Einstiegsfliege.“ Es sei davon auszugehen, dass sich auch die nächste Landesregierung an den Klimaplan, zu dem die Einrichtung des Beirats gehört, gebunden fühle.