Auf dem Heimweg von einem Fest klettert ein 15-Jähriger auf einen Waggon. Er bekommt einen Stromschlag und wird lebensgefährlich verletzt. Es ist nicht der erste derartige Vorfall in letzter Zeit.

Bereits zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen ist ein Mensch in Bayern bei einer Kletteraktion auf einem Zugwaggon durch einen Stromschlag schwer verletzt worden. Ein 15-Jähriger kam in der Nacht zu Sonntag am Bahnhof in Feldkirchen bei München mutmaßlich mit einer Oberleitung in Berührung. Er erlitt einen Stromschlag und stürzte rund fünf Meter in die Tiefe. Nach Angaben der Bundespolizei erlitt er Verbrennungen auf 40 Prozent seines Körpers. Sein Zustand galt am Sonntag als lebensgefährlich, aber stabil.

Nach ersten Erkenntnissen war der Jugendliche mit zwei Freundinnen im Alter von 14 und 15 Jahren auf dem Heimweg von einem Fest in Poing. Er sei am Bahnhof auf den abgestellten Waggon geklettert. Die Bundespolizei geht von einer „alkoholbedingten Aktion“ aus. Seine Begleiterinnen erlitten demnach einen Schock.

Bereits der dritte Vorfall innerhalb kurzer Zeit

In den vergangenen zwei Wochen gab es im Freistaat bereits zwei ähnliche Fälle. Ein 19-Jähriger war am 7. Juni in München mit einem weiteren 19-Jährigen auf einen abgestellten Waggon geklettert und hatte einen Stromschlag erlitten. Wenige Tage nach dem schweren Unfall erlag er laut Polizei seinen schweren Brandverletzungen.

Im oberbayerischen Wolfratshausen war ein 14-Jähriger am 4. Juni mit zwei 16 Jahre alten Begleitern auf einen Waggon geklettert. Er erlitt einen Stromschlag und stürzte rund fünf Meter in die Tiefe. Mit lebensgefährlichen Verletzungen kam er in eine Klinik.

Bundespolizei: „Geschehnisse aus der Situation heraus“

Die Bundespolizei geht nach ersten Erkenntnissen bei allen drei Fällen davon aus, dass es sich um „Geschehnisse aus der Situation heraus“ handelt – und warnte erneut vor Gefahren im Gleisbereich. Von der 15.000 Volt führenden Oberleitung könne auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen. Sowohl im Gleisbereich als auch auf den Waggons bestehe Lebensgefahr.