In der vergangenen Fußballsaison durften Frauen im Amateurbereich erstmals in Herrenmannschaften mitspielen. Nach einem Jahr zieht der Verband ein positives Fazit. Neue Anmeldungen liegen vor.

Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) hat ein positives Fazit des Einsatzes von Frauen in Herrenmannschaften gezogen. Spielerinnen aus dem ländlichen Raum hätten die Möglichkeit, in ihren Heimatvereinen weiterhin am organisierten Spielbetrieb teilzunehmen, erklärte ein Sprecher des FSA auf Anfrage. Dem Verband seien nach der ersten Saison mit dem Pilotprojekt auch keine Vorfälle bekannt, die im Zusammenhang mit Diskriminierung gemeldet worden seien. 

Unter anderem in Tangerhütte, Magdeburg, Gehrden und Halle hatte es Herrenmannschaften gegeben, in denen Frauen mitspielten. Überwiegend handelte es sich um Mannschaften, die auf Kreisliga-Niveau spielen.

Der FSA hatte zu Beginn der zurückliegenden Saison vor etwa einem Jahr ein Pilotprojekt zum Einsatz von Frauen in Herrenmannschaften gestartet. Hintergrund ist die geringe Anzahl von reinen Frauenmannschaften. Auf Landes- und Verbandsligaebene gebe es lediglich 21 Großfeldmannschaften, teilte der Verband mit. Das führe auch zu einem erheblichen Fahrtaufwand. 

Lediglich ein Viertel der Vereine in Deutschland habe mindestens eine weibliche Fußballmannschaft gemeldet. Viele Spielerinnen fänden daher keine Spielmöglichkeiten in ihren Vereinen. In der zurückliegenden Fußballsaison hatten nach Verbandsangaben 20 Spielerinnen einen Antrag auf das gemischte Spielen gestellt. Aktuell seien fünf Anträge beim FSA eingegangen.