Straßenschäden können gefährlich sein und sollten schnell ausgebessert werden. Offenbach klagt allerdings über Personalmangel. Wie ergeht es anderen Kommunen in Hessen?

Schlaglöcher sind nicht nur für Autofahrer ein leidiges Problem – auch Städte kämpfen mit ihnen. So etwa die Stadt Offenbach: Im ersten Halbjahr 2024 wurden laut Stadtwerke nur 147 von 387 erkannten Schäden repariert. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2023 gab es 387 Reparaturen von 453 Schäden. 

Gründe liegen vor allem im Fachkräftemangel, heißt es von der Stadt. „Der Abteilung Tiefbau der Stadtwerke fehlt eine Kolonne, die Hälfte der im vorigen Jahr zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte, für die Beseitigung von Fahrbahnschäden“, teilte sie mit. „Den Fachkräftemangel spüren jetzt auch die Stadtwerke.“

Mainmetropole investiert Millionen

Auch Frankfurt kämpft mit Straßenschäden: Dort haben die vergangenen Winter „mit ihrem häufigen Wechsel von Tau- und Frostperioden schwere Schäden in Form von Schlaglöchern auf den Fahrbahnen hinterlassen“, hieß es von der Stadt. Deshalb habe Frankfurt eine „Deckenerneuerungsoffensive“ ausgerufen. 

Auf das gesamte Jahr 2024 werden demnach 27 Maßnahmen, verteilt auf 21 Stadtteile durchgeführt. „Grob geschätzt erneuern wir eine Fläche von rund 40.000 Quadratmetern im gesamten Stadtgebiet allein nur durch dieses Aktionsprogramm. Die Baukosten liegen bei geschätzt rund 2,5 Millionen Euro, hinzu kommen noch Planungskosten“, teilte die Stadt mit.

1000 Schlaglöcher pro Halbjahr 

In anderen Städten sind nicht die Schlaglöcher das Problem, allerdings hat man dort auch Nachwuchssorgen und ächzt unter dem Fachkräftemangel. In Gießen würden schätzungsweise 1000 Schlaglöcher pro Halbjahr beseitigt. Das passiere in der Regel zeitnah – insbesondere in Hauptverkehrsstraßen oder auf Radwegen – da sie häufig verkehrsgefährdend sind. Das vorhandene Personal reiche dafür auch aus – allerdings sei es im Bereich der Techniker und Ingenieure schwierig, Personal zu finden.

Auch Kassel hat laut eines Sprechers kaum Probleme, Straßenschäden zu beseitigen – dort wurden im ersten Halbjahr 2024 bereits etwa 900 Schlaglöcher ausgebessert. Oft reichten aber oberflächliche Ausbesserungen nicht mehr und man müsste Straßen grundlegender sanieren. In diesem Bereich sei der Fachkräftemangel zudem noch nicht spürbar. „Das Problem wird sich aber vermutlich in den nächsten Jahren weiter verstärken“.

Die Stadt Darmstadt teilte auf Anfrage mit, dass der Fachkräftemangel nicht nur für die Straßenunterhaltung der Stadt ein Thema sei, sondern auch weitere Bereiche der Stadtwerke betreffe. Noch könne man allerdings alle Ausbesserungen durchführen. In Wiesbaden seien ebenfalls nicht die Ausbesserungen das Problem, sondern „vielmehr, ausgebildetes Personal für die Streckenkontrolle zu bekommen“, erklärte eine Sprecherin.