Am Augsburger Stadion fällt bei einem Bundesligaspiel ein Schuss aus einer Polizei-Dienstwaffe, mehrere Beamte werden verletzt. Nun steht der Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen an.

Wegen einer Schussabgabe während des Fußball-Bundesligaspiels zwischen dem FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach vor knapp einem Jahr muss sich ein Polizist ab 20. August vor dem Augsburger Landgericht verantworten. Der damals 27 Jahre alte Mann soll im Umfeld des Augsburger Stadions ohne nachvollziehbaren Grund einen Schuss mit seiner Dienstwaffe abgefeuert haben.

Drei Kollegen des Angeklagten hatten Knalltraumata erlitten und ein Polizist war durch einen Glassplitter verletzt worden, zudem erlitten die Polizisten einen Schock. Der Beamte ist wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt sowie Sachbeschädigung angeklagt.

Der beschuldigte Polizist gehörte zu einer Spezialeinheit der bayerischen Polizei. Die Beamten des sogenannten Unterstützungskommandos sind unter anderem bei Großveranstaltungen mit hohem Gewaltpotenzial im Einsatz. Die Polizisten standen mit ihrem Dienstfahrzeug im Außenbereich des Stadions, um bei Zwischenfällen während des Spiels, das 4:4 endete, eingreifen zu können. Die Kugel durchschlug laut Staatsanwaltschaft die Scheibe eines Dienstfahrzeuges, in dem vier Polizisten saßen, und traf dann noch einen leeren Bus der Gladbacher Fanbetreuung.

Polizisten bespritzten sich mit Wasser, dann fiel Schuss

Für den Prozess gegen den Polizisten sind vier Verhandlungstage geplant, ein Urteil könnte es spätestens am 5. September geben. Zunächst hatte die „Augsburger Allgemeine“ über die Terminierung des Verfahrens berichtet.

Wenige Tage nach dem Vorfall hatten die Bayerische Bereitschaftspolizei mitgeteilt, eine Gruppe um den Beamten habe sich vor dem Vorfall wegen der Hitze mit Wasser bespritzt. Warum es in dieser Situation zu dem Schuss kam, ist unklar. Die Bereitschaftspolizei hatte den Polizisten nach dem Vorfall suspendiert, da gegen den Beschuldigten auch ein dienstrechtliches Verfahren läuft.