Die Zahl der Menschen ohne Job ist gestiegen. Doch Fachkräfte werden weiter gesucht – vor allem in einem bestimmten Bereich.

Die Zahl der Arbeitslosen in Rheinland-Pfalz ist im Juli stärker als saisonüblich gestiegen. Im Vergleich zum Juni waren etwa 3.700 Menschen mehr arbeitslos, wie die Bundesagentur für Arbeit in Saarbrücken mitteilte. Insgesamt hatten im Juli demnach 122.400 Menschen keinen Job. 

Die Arbeitslosenquote lag bei 5,4 Prozent – vor einem Monat hatte die Quote noch bei 5,2 Prozent und vor einem Jahr bei 4,9 Prozent gelegen. Grundlage für die Statistik waren Daten, die bis zum 15. Juli vorlagen.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli liegt über der saisonüblichen Entwicklung“, sagte die Chefin der Regionaldirektion Heidrun Schulz. Insbesondere jüngere Menschen hätten sich arbeitslos gemeldet. „Diese haben zum Teil ihre Ausbildung beendet und wurden vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen.“ Nach der Sommerpause hätten sie hingegen gute Chancen, eine passende Arbeitsstelle zu finden.

Weniger Arbeitsstellen gemeldet

Im Juli meldeten sich laut den Daten 9.900 Menschen nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Das seien 2.100 und damit 27,1 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Die Regionaldirektion zählte laut Mitteilung 36.900 offene Arbeitsstellen. Das waren demnach 500 weniger als im Juni. „Seit Jahresbeginn wurden deutlich weniger Arbeitsstellen gemeldet als noch im Vorjahr“, hieß es. 40.400 Stellen wurden demnach in den ersten sieben Monaten des Jahres registriert – 8.500 weniger als vor einem Jahr.

Derzeit seien noch 5.800 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, teilte die Regionaldirektion weiter mit. Dem gegenüber stünden 9.600 offene Ausbildungsplätze.

Bedarf in der Pflege weiter hoch

Die Bundesagentur für Arbeit blickte diesen Monat auch auf die Situation im Pflegebereich. Im Dezember 2023 waren in Rheinland-Pfalz demnach 77.200 Menschen in der Kranken- und Altenpflege sozialversicherungspflichtig beschäftigt. „In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege in Rheinland-Pfalz um 4 500 oder 6,3 Prozent gestiegen“, hieß es. Es arbeiteten deutlich mehr Frauen als Männer in der Pflege.

Auch der Anteil ausländischer Pflegekräfte sei in den vergangenen fünf Jahren deutlich angestiegen. 2018 habe ihr Anteil bei 8,6 Prozent gelegen, im vergangenen Jahr bei 15,3 Prozent. Dennoch bleibe der Fachkräftebedarf in der Pflege hoch, hieß es. „Auf 100 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Pflege in Rheinland-Pfalz kamen im vergangenen Jahr lediglich 31 Arbeitslose.“

 

 

 

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