Nur selten wurde in früheren Zeiten Fleisch frisch gegessen – meist gepökelt, geräuchert oder sauer eingelegt. Das Museum am Kiekeberg beleuchtet den Wandel in der Tierhaltung und beim Verzehr.
Schlachtbrühe und Bratwurst vom Bunten Bentheimer Schwein, Schmalzbrote sowie frische Mettwurst – das kulinarische Angebot im Freilichtmuseum am Kiekeberg beleuchtet die Tradition auf den Bauernhöfen. Darsteller und Darstellerinnen des Museums in Rosengarten im Landkreis Harburg kochen am Sonntag Schweinefleisch wie zu früheren Zeiten, Interessierte können dem Fleischer bei der Arbeit zusehen.
„Mit dem Aktionstag möchten wir die historische Bedeutung der Schweinehaltung vermitteln und gleichzeitig den aktuellen Diskurs über Tierwohl und nachhaltige Ernährung aufgreifen“, sagt Direktor Stefan Zimmermann. Auf dem Gelände lebt die historische und bedrohte Hausschweinrasse Buntes Bentheimer Schwein wie früher in einem rund 300 Jahre alten Stall eines Heidebauernhofs.
Das Schlachten von Schweinen im Winter gehörte zum Landleben dazu. Nur an wenigen Tagen wurde Fleisch frisch gegessen – meist wurde es gepökelt, geräuchert oder sauer eingelegt. Unter dem Motto „Vom Schwein zur Wurst“ wird Besuchern der Fleischkonsum in früheren Zeiten und heute erläutert.
Schlachten – Tradition im Wandel
Grützwurst und Schweinefleisch mit Grünkohl werden wie vor 200 Jahren zubereitet. Auch typische Winterarbeiten im Haus wie Stricken, Spinnen und Nähen sind zu sehen. Mit steigendem Wohlstand waren die Menschen weniger auf die Selbstversorgung angewiesen – das zeigt die „Schlachterei Rötting“ in der Königsberger Straße des Museums.
Vorträge und Führungen informieren über aktuelle Themen wie Ernährung, Herausforderungen von Fleischereien, die Jagd und das Tierwohl. Das Forum Moderne Landwirtschaft erklärt am Infomobil Schweinehaltung, wie die Tiere in modernen Ställen gehalten werden.
Infos zum Aktionstag