Vier Monate nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs von DHL in Litauen geht die litauische Staatsanwaltschaft nun von einem Pilotenfehler aus. Auf Grundlage der verfügbaren Beweise sei der Grund für den Absturz Ende November „menschliches Versagen“ gewesen, hieß es am Mittwoch in einer Erklärung. Demnach deutet vieles darauf hin, dass der Unfall durch die Deaktivierung des für das Ausfahren der Landeklappen zuständigen Hydrauliksystems verursacht wurde.

Die litauische Staatsanwaltschaft hat eigenen Angaben zufolge die spanischen Behörden damit beauftragt, den Piloten aus Spanien zu befragen.

Die aus Leipzig kommende Frachtmaschine war am 25. November bei einer Notlandung rund einen Kilometer vor dem Flughafen der litauischen Hauptstadt Vilnius verunglückt. Ein Besatzungsmitglied aus Spanien kam bei dem Absturz ums Leben, die anderen drei aus Deutschland, Spanien und Litauen stammenden Besatzungsmitglieder wurden verletzt. 

Nach dem Absturz war zunächst ein russischer Sabotageakt nicht ausgeschlossen worden. Diese Theorie war jedoch im Dezember nach einer Untersuchung des Flugdatenschreibers und des Stimmenrekorders verworfen worden.