Die Gewerkschaft Verdi möchte für die Beschäftigten der Stadt Hamburg einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit aushandeln. Ein ganztägiger Warnstreik soll der Forderung Nachdruck verleihen.
Hamburgs Bürgerinnen und Bürger mit Anliegen etwa bei den Bezirksämtern, beim Hamburg Service vor Ort oder den Allgemeinen Sozialen Diensten (ASD) müssen sich am Mittwoch erneut auf Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Stadt zu einem weiteren ganztägigen Warnstreik aufgerufen, um ihrer Forderung nach einer tariflichen Regelung zur Altersteilzeit Nachdruck zu verleihen.
Anlass für die neuerliche Arbeitskampfmaßnahme seien die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen von SPD und Grünen in der Stadt, hieß es. Seit 2009 hätten die Arbeitgeber keine tarifliche Regelung zur Altersteilzeit mehr verlängert.
Tarifvertrag Altersteilzeit soll Übergang in Rente regeln
Durch Tausende nicht besetzte Stellen wachse den Beschäftigten der Stadt die Arbeit „buchstäblich über den Kopf“, sagte Nicole Drücker, Vorsitzende des Fachgruppenvorstandes bei Verdi. „Die jahrzehntelange Arbeit in Überlast macht viele krank.“ Ein Tarifvertrag Altersteilzeit solle sicherstellen, dass diese geplant in die Rente gehen können.
Bei einer Streikkundgebung vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof solle den bisherigen Fraktionsvorsitzenden der Bürgerschaft ein Forderungskatalog übergeben werden. Seit Februar hatte Verdi bereits mehrfach zu Warnstreiks aufgerufen. Der Arbeitskampf hat allerdings nichts mit dem in Schlichtung befindlichen Tarifstreit für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen zu tun.
Hamburg nimmt als Stadtstaat eine Sonderrolle ein. Anders als für Kommunalbeschäftigte in anderen Bundesländern fallen die Beschäftigten der Stadt Hamburg unter den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). „Für den Bereich Altersteilzeit im TV-L gilt momentan keine Friedenspflicht“, sagte Berit Ehmke, Gewerkschaftssekretärin bei Verdi Hamburg.