Reis mit Bohnen, Bohnen mit Reis – der Speiseplan im Dschungelcamp ist überschaubar, Besserung nicht in Sicht. Einen Schuldigen gibt es auch. Eine Bewohnerin ist ganz besonders auf Zinne.

Letztlich ist ja alles eine Frage des Bliss-, Verzeihung, Blickwinkels: Der Optimismus, die Begeisterung, mit der der Ex-Assi des „Alten“ vom Dschungelcamp sprach, nötigt Respekt ab. Sein Fazit: „Ich würde wiederkommen“. Hätten wir das also auch geklärt, mal schauen, wie das Ende der ersten Woche aussieht. Beim „Alten“ wäre Pierre einst wohl auch gern wiedergekommen, wie er Nina am Lagerfeuer erzählte, nur hatten sie ihn dort nach 18 Jahren auf die Straße gesetzt. 

Ganze 1100 Euro Rente hat er sich mit seinem „Kettenvertrag“ erarbeitet, dann war Sense. Wie viel wohl Rehbeinchen damals beim „Kommissar“ verdient hat? Man darf jedenfalls schon gespannt sein, was der Mann sonst noch für Geschichten aus dem Köcher zieht, jetzt da er seinen Camp-USP ausgeplaudert hat.

FS Dschungelcamp Tag 3_21.06

Ansonsten war das Geschehen im Lager hochkomprimiert, die Sonntagabend-Ausgabe brachte es auf übersichtliche 40 Minuten. Dann war NFL angesagt. NFL gab es auch im Lager, hier stand es für N-ull F-ucking L-okuspapier. Im Mittelpunkt der Sanitär-Episode Maurice, der zunächst proktologisierte, am nächsten Tag wohl erst ins große Geschäft einsteigen zu wollen, bis aus ein paar unschuldigen Fürzen mir nichts, dir nichts der Ernstfall wurde. Das große Problem dabei, siehe oben: Das Klopapier ging vollends zur Neige. Wie Maurice-Klorice hier die Sitzung beendete, möchte man sich lieber nicht vorstellen. Timur, der das Ganze aus nächster Nähe miterleben musste, malte jedenfalls ein düsteres Bild, wie das alles weitergehen könnte: „Am Ende sch**ßt er uns alles voll“.

Es ist erst Tag 3 im Dschungelcamp und schon wird das Klopapier alle 

Der K(n)ackpunkt jedoch: Wenn unten etwas herauskommen soll, dann muss oben vorher etwas eingefüllt werden. Und damit sieht es weiterhin dünn aus, im wahrsten Sinne des Wortes.

Erneut musste Sam in die Dschungelprüfung und sich diesmal als „Jäger der verlorenen Sterne“ betätigten. In einer engen Kabine, die bis zur Halskrause mit Hirse gefüllt wurde, musste er sich Kopf, Gesicht und Hals von allerlei Gekreuch und Gefleuch bekrabbeln lassen und währenddessen Sterne von einem Seil abknabbern. Wie sagte es Dr. Bob in seinem Briefing so gnadenlos zuversichtlich: „Du kriegst das hin“.

Vier Sterne lang ging das sogar einigermaßen gut, aber wie hatte er es vorher noch kryptisch verkündet: „Ich bin so schwach, ich rede von mir in der dritten Person!“ Um Himmels Dylan, was sollte das nur bedeuten? Auf jeden Fall erklang der offizielle Hilferuf weit vor Ablauf der geforderten sechs Minuten, und zwar ganz regelkonform in der ersten Person. Damit würde es dann wieder nichts mit einer geregelten Mahlzeit werden. Oder wie Jürgen Hingsen, der wandelnde Sprüchekalender aus der Vorhölle, süffisant anmerkte: „Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Attentat“.

Dschungel Tag 2 Kritik 0835

Dabei hatte Lilly Becker den Kackelacke-Kombattanten doch vorher noch mit hochdosiertem Pep-Talk in Stimmung gebracht, dass der fast halluzinierte: „Ich hoffe, ich komme mit zwölf Sternen zurück!“ Als er sich schließlich mit leeren Händen ins Lager trollte, kippte die Stimmung schneller, als Boris Becker eine Faust machen kann. „Ich glaub’ nicht, dass er alles gegeben hat. Ist das eine Show?“, fragte die Ex-Gattin des Tennisgiganten und hatte auch gleich einen Tipp parat, wen es als ersten erwischen würde, wenn es ans Rauswerfen geht. Wenn die Gute sich da mal nicht vertut. „Wenn wir morgen keine Essen bekommen, sag’ ich, was ich über ihn denke“, merkte Lilly noch an. Vielleicht könnte man ihr dann im Gegenzug mal jemand sagen, was man so über ihre Frisur denkt. 

Und das war es auch schon fast. Das heißt, nein, eine Entscheidung gab es natürlich noch – und die bot genau jenen cliffhangenden Zündstoff, den es kurz vorm Abspann braucht. In die nächste Dschungelprüfung geht es mit einem Tandem, nämlich mit Alessia. Und mit Sam. Wer weiß, vielleicht läuft es ja wie in der Mathematik – Minus mal Minus ergibt Plus – und die beiden Totalverweigerer machen aus der Chose eine lukullische Win-Win-Situation. Lilly Becker schaltete jedenfalls umgehend wieder in Motivationsmodus. Ob das etwas bringt, wird man sehen. Hat beim ersten Mal ja auch nur so mittel geklappt.