Seit zwei Wochen brennt es im Großraum Los Angeles. Die Feuer zerstören nahezu alles – bis auf einen leuchtend blauen VW-Bus. Die Geschichte hinter einem kleinen Wunder.
Die Feuer in den Bergen rund um Los Angeles sind noch immer nicht gelöscht. Die Brände erstrecken sich über mehr als 95 km2 und kosteten bisher mindestens 28 Menschen das Leben.
Die Katastrophe hatte am 7. Januar begonnen und zwang bisher mehr 205.000 Menschen dazu, die betroffenen Gebiete zu verlassen. Die Flammen hinterlassen verkohlte Bäume, abgebrannte Gebäude, verzweifelte Menschen.
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Unversehrt blieb dagegen „Azul“: Der leuchtend blaue VW-Bulli mit dem spanischen Namen parkte inmitten der Zerstörung – und bekam anscheinend trotzdem keinen Kratzer ab.
Inmitten der Feuer von Los Angeles
Mark J. Terrill, ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP, machte am 9. Januar ein Bild von „Azul“, das um die Welt ging: Mitten in einer apokalyptisch anmutenden Szene steht der knallblaue VW-Bulli. Das Auto sieht völlig unbeschädigt aus, während ringsherum alles verbrannt ist.
Diese Bild ging um die Welt: VW-Bulli „Azul“ umgeben von Schutt und Asche
© Mark J. Terrill
„In diesem Van steckt Magie“, sagt der ehemalige Eigentümer Martin Preston (24) über den Bulli. Er hatte den Volkswagen Typ 2 von 1977 eher aus einer Laune heraus gekauft. Damals studierte er im dritten Studienjahr Maschinenbau an der University of California in Santa Barbara.
Seine Mutter sei der Meinung gewesen, er verprasse sein Geld, sagte er der Nachrichtenagentur AP. Um Geld zu sparen, baute er den Bus aus und lebte in seinem letzten Studienjahr darin. Seine Mutter habe sogar Vorhänge für die Fenster genäht.
VW Bulli und ein blaues „Wunder“
Erst im vergangenen Sommer verkaufte Preston den Van an seine Freundin und Geschäftspartnerin Megan Krystle Weinraub. Weinraub nennt den Bulli wegen seiner Farbe „Azul“, was auf Spanisch blau bedeutet.
Am 5. Januar gingen die Freunde surfen und parkten den Bus danach nahe der Getty Villa. Zwei Tage später brach das Feuer aus und Weinraub floh in einem anderen Auto. „Azul“ hielt sie für verloren.
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Dann schickte ihr ein Nachbar ein Foto des Bullis, der immer noch blau leuchtete und nicht beschädigt schien. Sie sei ausgeflippt und habe Preston angerufen, der ebenso reagierte. Auch seine Mutter Tracey Martin war außer sich vor Freude. „Ich habe noch nie wegen eines Autos geweint“, schrieb sie ihrem Sohn per SMS.
Sie alle sind berührt, dass das Überleben des Bullis so viele Menschen erreicht hat. „Es ist so cool, dass es zu so einer Art Leuchtfeuer der Hoffnung geworden ist“, sagte Martin der AP. „Alles drumherum war zerstört. Und dann steht da dieser leuchtend blaue Van.“