Nach dem verheerenden Feuer von Solingen, bei dem eine vierköpfige Familie starb, hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Brandstifter begonnen. Ihm wird auch eine Macheten-Attacke vorgeworfen.

Ein mutmaßlicher Brandstifter und Macheten-Angreifer muss sich in Wuppertal wegen vierfachen Mordes und Mordversuchen an bis zu 21 Menschen vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen den 40-jährigen Solinger begann am Landgericht. 

Der Solinger soll Ende März vergangenen Jahres ein Mehrfamilienhaus angezündet haben, in dessen Dachgeschoss eine vierköpfige junge Familie aus Bulgarien starb. Der Angeklagte hat zu den Vorwürfen bislang geschwiegen. Nun will er sich seinen Verteidigern zufolge zu einem Komplex der Anklage äußern. 

Macheten-Attacke

Die Ermittler hatten bereits einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Verdächtigen beantragt, als sich in Solingen am 8. April ein weiteres Verbrechen ereignete: Mit einer Machete und zwei wuchtigen Hieben soll der Deutsche versucht haben, einem fünf Jahre älteren Mann die Kopfhaut abzutrennen, ihn also zu skalpieren. Das Opfer überlebte schwer verletzt. 

Die Anklage legt ihm auch noch zwei ältere Brandstiftungen zur Last – im November 2022 und im Februar 2024. In beiden Gebäuden hielten sich zur jeweiligen Tatzeit Menschen auf. 

Aufnahmen aus Überwachungskameras hatten die Ermittler auf die Spur des Solingers gebracht: Die Kameras hatten in der Brandnacht gleich mehrmals in der Nähe des Brandhauses einen Mann mit Rucksack gefilmt – als einziger in der fraglichen Zeit. Der Deutsche soll selbst früher im Hinterhaus des Brandhauses gewohnt haben. Nach einem Streit mit seiner Vermieterin musste er ausziehen. Das Gericht hat für den Fall bis Mitte März zehn Verhandlungstage angesetzt.