Vor Infektionserkrankungen schützen Impfungen. Dennoch erkranken in Thüringen wieder auffällig viele Kinder und Jugendliche an Keuchhusten.

In Thüringen ist die Zahl der Keuchhustenfälle stark gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden fast 1.500 dieser Infektionserkrankungen aus dem Freistaat an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Das seien knapp dreimal so viele wie 2023 und mehr als doppelt so viele wie vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019, wie die Techniker Krankenkasse (TK) in Erfurt unter Berufung auf Daten des RKI mitteilte. 

Außerdem wurden das erste Mal seit 2019 wieder Masern gemeldet. Gegen beide Erkrankungen schützt eine Impfung. Versicherte sollten diese Art der Vorsorge für sich und ihre Kinder wieder mehr in den Blick nehmen, mahnte der Leiter der TK-Landesvertretung, Guido Dressel. 

Für Neugeborene und Säuglinge könne Keuchhusten lebensbedrohlich sein. Deswegen beginnt die Impfserie gegen die Erkrankung laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) des RKI bereits im zweiten Lebensmonat. Sie erfolgt in Kombination mit anderen Impfungen. Schwangeren wird laut Stiko empfohlen, sich am Anfang des letzten Schwangerschaftsdrittels impfen zu lassen.

Die meisten Keuchhustenfälle wurden im vergangenen Jahr bei 10- bis 19-Jährigen gemeldet. Daher liege die Vermutung nahe, dass Auffrischungsimpfungen nicht oder nicht ausreichend erfolgten, so Dressel.