Donald Trump kehrt ins Weiße Haus zurück. Die Vereidigung findet wegen eisiger Kälte im Kapitol statt. Alle Details zu Amtseinführung.

Washington steht vor einem Machtwechsel von historischer Tragweite: Am 20. Januar wird Donald Trump (78) erneut den Amtseid als Präsident der Vereinigten Staaten ablegen und damit seine zweite Amtszeit antreten. Die eisigen Temperaturen in der US-Hauptstadt zwangen die Organisatoren allerdings zu einer relativ kurzfristigen Planänderung – statt wie traditionell üblich auf den Stufen des Kapitols wird die Zeremonie nun in dessen Innerem stattfinden. An der symbolischen Bedeutung des Tages ändert dies jedoch nichts.

Der Tag folgt einem präzise durchgetakteten Protokoll, das tief in der amerikanischen Geschichte verwurzelt ist: Nach einem morgendlichen Gottesdienst in der historischen St. John’s Church treffen der scheidende Präsident Joe Biden (82) und sein Nachfolger Trump im Weißen Haus zu einer traditionellen Tasse Tee zusammen. Um 11:47 Uhr – eine symbolträchtige Uhrzeit in Anlehnung an Trumps Position als 47. Präsident der USA – wird er dann seinen Amtseid ablegen. Pünktlich zur Mittagsstunde, wie es die Verfassung vorschreibt, beginnt offiziell seine zweite Präsidentschaft.

Star-Aufgebot aus Politik, Wirtschaft und Entertainment

Die Gästeliste für diesen historischen Moment kann sich durchaus sehen lassen: Neben Biden und seiner Vize-Präsidentin Kamala Harris (60), die im November die Wahl gegen Trump verloren hatte, werden die ehemaligen Präsidenten Barack Obama (63), George W. Bush (78) und Bill Clinton (78) mit ihren Ehepartnerinnen erwartet – nur Michelle Obama (61) hat ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt. Das Silicon Valley wird durch seine prominentesten Vertreter repräsentiert: Tesla-Chef Elon Musk (53), der künftig die neue US-Sparkommission DOGE leiten soll, Amazon-Gründer Jeff Bezos (61) und Meta-CEO Mark Zuckerberg (40) haben ihre Teilnahme zugesagt.

Auch Apple-CEO Tim Cook (64) und OpenAI-Chef Sam Altman (39) sind neben TikTok-CEO Shou Zi Chew (42) vor Ort. Bei Chew im Übrigen eine bemerkenswerte Wendung, nachdem die Video-Plattform TikTok erst kürzlich in den USA kurzzeitig abgeschaltet wurde, auf Geheiß des neuen Präsidenten Trump mittlerweile aber wieder erreichbar ist. Auch Vertreter der konservativen Medienwelt wie Fox-News-Moderator Tucker Carlson (55) haben zudem ihr Kommen angekündigt.

Internationale Dimension und deutsche Vertretung

Ungewöhnlich ist die starke internationale Präsenz bei der Amtseinführung – traditionell lassen sich ausländische Staatsoberhäupter eigentlich bei solchen Anlässen durch ihre Botschafter und Delegationen vertreten. Zumindest Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48) und Argentiniens Präsident Javier Milei (54) werden jedoch persönlich anwesend sein. Die deutsche Delegation wird vom AfD-Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla (49) und dem außenpolitischen Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (61), angeführt, während die Bundesregierung durch Botschafter Andreas Michaelis (65) vertreten sein wird.

Die musikalische Gestaltung der Amtseinführung verspricht, trotz der kurzfristigen Verlegung ins Kapitol, ein Highlight zu werden. Country-Superstar Carrie Underwood (41), die sich lange aus der Politik heraushielt, wird „America the Beautiful“ zum Besten geben. Für besondere Aufmerksamkeit sorgt der Auftritt der Village People – ausgerechnet jene Band, deren eigentlich queeren Hymnen „Y.M.C.A.“ und „Macho Man“ zu inoffiziellen Wahlkampfsongs Trumps wurden. Nach anfänglichem Zögern erklärte die Gruppe: „Wir glauben, dass es jetzt an der Zeit ist, das Land mit Musik zusammenzubringen.“ Komplettiert wird das Programm durch Country-Sänger Lee Greenwood (82), der seinen patriotischen Hit „God Bless the USA“ performt, und den Tenor Christopher Macchio (46), der die traditionelle Nationalhymne singen wird.

Massive Sicherheit und Rekordinvestitionen

Die Sicherheitsvorkehrungen für die Amtseinführung erreichen ein beispielloses Ausmaß: Mehr als 25.000 Polizisten und Soldaten werden im Einsatz sein, ein 50 Kilometer langer Sicherheitszaun umgibt die Innenstadt von Washington. Auch finanziell werden alle bisherigen Rekorde gebrochen – das Amtseinführungskomitee konnte mehr als 170 Millionen Dollar an Spenden sammeln, deutlich mehr als die 106 Millionen Dollar bei Trumps erster Amtseinführung 2017.

Nach der offiziellen Vereidigung wird Trump keine Zeit verlieren: Berichten zufolge plant er, noch am selben Tag mehr als hundert präsidiale Dekrete zu unterzeichnen. Den krönenden Abschluss des historischen Tages bilden drei große Festbälle: der Commander-in-Chief Ball, der Liberty Inaugural Ball und der Starlight Ball. Trump selbst hat angekündigt, seine Antrittsrede solle diesmal „aufmunternd und vereinigend“ ausfallen – eine durchaus bemerkenswerte Abkehr von seiner ersten Inaugurationsrede 2017, die als „Amerikanisches Gemetzel“ in die Geschichte einging und das Land eher spaltete als einte.

Umfangreiche TV-Berichterstattung in Deutschland

Die historische Bedeutung der zweiten Amtseinführung Trumps spiegelt sich auch in der umfassenden Berichterstattung deutscher TV-Sender wider. Das ZDF überträgt die Zeremonie am Montag von 17:15 bis 19:00 Uhr in einem „ZDF spezial“ mit dem Titel „Donald Trump zurück an der Macht – Amtseinführung in Washington“. Die Moderatoren Antje Pieper (55) und der ZDF-Studioleiter aus Washington, Elmar Theveßen (57), werden die Geschehnisse live aus der US-Hauptstadt kommentieren und einordnen. Um Mitternacht folgt noch einmal eine Zusammenfassung des historischen Tages.

Auch die anderen großen Sender räumen dem Ereignis breiten Raum in ihrem Programm ein: RTL und N-tv starten ihre gemeinsame Live-Übertragung „Trump is back – Machtwechsel im Weißen Haus“ um 17:30 Uhr. Die ARD setzt den Fokus auf die Analyse und Einordnung des politischen Comebacks: Nach einem „Brennpunkt“ um 20:15 Uhr folgt im Ersten die Dokumentation „Donald Trump – Schicksalsjahre eines Präsidenten“ über dessen Werdegang, bevor Louis Klamroth (35) bei „Hart aber fair“ mit Gästen wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61) und Schriftstellerin Juli Zeh (50) die Konsequenzen für Deutschland diskutiert.