Schläge mit der Wasserwaage oder einem Kochlöffel – laut Anklage hat ein Vater seinen kleinen Töchtern wiederholt Schmerzen zugefügt. Nun hat das Amtsgericht ein Urteil gesprochen.

Ein 74-Jähriger, der seine kleinen Töchter immer wieder geschlagen hat, ist in Hamburg zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten zur Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Hamburg-Wandsbek verurteilte den Mann nach Angaben einer Gerichtssprecherin wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen und vorsätzlicher Körperverletzung in sechs Fällen.

Der Angeklagte hatte die Taten laut Sprecherin im Prozess gestanden. Er habe angegeben, nach dem Tod der Mutter der vier und sieben Jahre alten Kinder überfordert gewesen zu sein. Eine bereits volljährige Halbschwester, die als Unterstützung in die Wohnung im Stadtteil Marienthal eingezogen war, filmte die Taten laut Gericht und erstattete Anzeige. Die Kinder sind den Angaben zufolge aktuell an einem anderen Ort untergebracht.

Der nicht vorbestrafte Mann habe die Mädchen zwischen Dezember 2022 und Mai 2023 bei mehreren Gelegenheiten „körperlich gezüchtigt“, hieß es in der Anklage. So habe er einer Tochter mit Behinderung beispielsweise mehrfach mit der flachen Hand auf die Füße geschlagen, weil sie die Wohnungstür unerlaubt geöffnet hatte. Zudem versetzte er der damals Vierjährigen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei einer anderen Gelegenheit Hiebe mit einer Wasserwaage.

Seiner älteren Tochter schlug der Vater laut Anklage schmerzhaft mit Schulheften ins Gesicht, weil sie keine arabischen Abschriften gefertigt hatte. Aus Verärgerung darüber, dass das Mädchen nicht staubsaugen wollte, habe der Angeklagte ihr bei einem anderen Vorfall mit einem Kochlöffel gegen den Oberkörper geschlagen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.