Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden ist im Vergleich zum Stuttgarter Airport zwar klein. Doch Rekorde werden auch hier verbucht.
Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) kratzt nach Auskunft von Geschäftsführer Uwe Kotzan bei der Passagierzahl an der Zwei-Millionen-Marke. Angebot und Nachfrage wüchsen stärker als erwartet, sagte Kotzan den „Badischen Neuesten Nachrichten“ (Freitag). „Dazu trägt auch der Entschluss von Ryanair über die Stationierung des vierten Flugzeuges am FKB ab März bei.“ Erste Maßnahmen, um das erhöhte Passagieraufkommen abfertigen zu können, seien schon abgeschlossen.
Vom FKB in Rheinmünster (Landkreis Rastatt) aus sollen ab Sommer laut Kotzan mehr als 40 Ziele angeflogen werden. „Neue Destinationen von Ryanair sind Sarajevo, Sevilla, Tel Aviv, Teneriffa-Süd und Thessaloniki. Des Weiteren fliegt Ryanair erstmals zusätzlich neben TUI nach Gran Canaria.“
Aufholjagd zum Jahresende
Im vergangenen Jahr seien 1,81 Millionen Passagiere abgefertigt worden, vier Prozent mehr als 2023. In den ersten drei Quartalen seien die Passagierzahlen im Vergleich zu den Zeiträumen 2023 zwar noch leicht rückläufig gewesen, sagte Kotzan. „Im vierten Quartal nahmen diese dann im zweistelligen Prozentbereich zu. Gründe hierfür waren mehr Flüge von Ryanair, die erstmals auch im Winter drei bei uns stationierte Flugzeuge einsetzte, sowie Wizz Air, die im Winter Frequenzerhöhungen auf Bestandsstrecken anbieten konnte.“
Die Flüge erreichten 2024 demzufolge eine durchschnittliche Auslastung von 90 Prozent. „Der stärkste Monat in der Geschichte des FKB war der August 2024 mit mehr als 200.000 Passagieren“, sagte Kotzan der Zeitung.
Zum Vergleich: Der Flughafen Stuttgart zählte im vergangenen Jahr nach Angaben von Anfang des Monats laut vorläufigen Berechnungen etwa 9,1 Millionen Passagiere. Dies sei ein Plus von mehr als acht Prozent gewesen.
Weder staatliche Beihilfen noch externe Finanzierung
„Viel wichtiger als reine Passagierzahlen ist uns aber die Tatsache, dass wir auch 2025, wie schon in den Jahren zuvor, deutliche operative Gewinne erwirtschaften werden“, sagte Kotzan, ohne ins Detail zu gehen. „Wir sind weder von staatlichen Beihilfen abhängig, noch benötigen wir eine externe Finanzierung.“ Am FKB arbeiten den Angaben nach 350 Menschen.