Tausende Südafrikaner arbeiten illegal als Bergleute. In einer stillgelegten Goldmine kommt es zum Showdown. Ihre Interessenvertretung kritisiert die Polizei.
Seit mehr als zwei Monaten sitzen Bergleute in einem stillgelegten Goldminenschacht in Südafrika fest – derzeit läuft ein aufwendiger Rettungseinsatz. 81 Überlebende konnten bisher zurück an die Oberfläche gebracht werden. Nach Angaben der Polizei wurden seit Beginn des Einsatzes am Montag außerdem mindestens 60 Bergleute tot geborgen.
Die Mine erstreckt sich in bis zu 2,6 Kilometer Tiefe. Der Einsatz soll nach den bisherigen Planungen etwa zweieinhalb Wochen dauern. Freiwillige Helfer lassen sich in einem Förderkorb in den Schacht hinab, um Überlebende und Tote zu bergen. Wie viele Bergleute sich in dem Schacht befinden, ist nicht bekannt. Laut der Interessenvertretung der Bergleute sollen es Hunderte sein.
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Auch für die Geretteten sieht es düster aus. Seit August wurden mehr als 1500 illegale Goldsucher an dem Schacht festgenommen. Sie sollen wegen illegalen Goldabbaus und Hausfriedensbruchs angeklagt werden, berichtet unter anderem die „Süddeutsche Zeitung“. Tausende Schürfer graben in den Stollen Südafrikas illegal nach Gold und Diamanten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, doch viele von ihnen finden stattdessen den Tod. Südafrika hat eine der höchsten Arbeitslosenquoten der Welt.
Illegale Minen sind in Südafrika weit verbreitet
Der Hintergrund dieses Einsatzes ist eine vor zwei Monaten eingetretene Pattsituation bei der Bekämpfung des illegalen Bergbaus. Die Polizei versuchte, Bergleute aus einem stillgelegten Schacht zu holen, um ihn abzuriegeln, doch die Situation eskalierte. Nach Angaben der Behörden weigerten sich die Bergleute aus Angst vor einer Verhaftung, an die Erdoberfläche zu kommen.
Zeitweise hatten die Behörden versucht, die Versorgung der Goldsucher mit Wasser und Nahrung abzuschneiden, um sie an die Erdoberfläche zu zwingen. Ein Gericht verbot dieses Vorgehen jedoch.
Die Interessenvertretung der Bergleute wirft der Polizei auch vor, Seile und das Flaschenzugsystem entfernt zu haben, mit denen der Schacht zugänglich war. Seitdem säßen die Bergleute unter Tage in der Falle, hieß es. Die Interessenvertretung sprach von etwa 100 Toten – diese Zahlen ließen sich zunächst aber nicht verifizieren.
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Illegaler Bergbau ist in den goldreichen Regionen Südafrikas weit verbreitet. Die Bergleute suchen auf eigene Faust nach Restvorkommen. Sie bleiben in der Regel längere Zeit unter der Erde und sind mit Nahrungsmitteln, Wasser, Stromgeneratoren und Werkzeugen ausgerüstet. Zudem sind sie auf Unterstützung von der Oberfläche angewiesen, um zusätzliche Vorräte nach unten zu bringen.
Weitere Quelle: „Süddeutsche Zeitung„