An der Westküste Sylts hat Sturmtief „Bernd“ am Strand alte Holzbohlen freigelegt. Sie könnten von einem Segelschiff aus dem 17. Jahrhundert stammen.

Stürme und Gezeiten nagen an der beliebten Nordseeinsel Sylt. Die Küsten werden von Jahr zu Jahr schmaler, Strände verschwinden nach und nach. 

Doch die Naturgewalten können an den Stränden Interessantes und Altes freilegen.

An der Westküste der nordfriesischen Insel haben Spaziergänger offenbar ein Wrackteil eines alten, nicht näher identifizierten Schiffes gefunden. Das berichten die „Sylter Rundschau“ und die „Bild“-Zeitung. Das Fundstück wurde demnach nach dem Sturmtief „Bernd“ freigelegt.PAID Endurance22 19.35

Wrackteil auf Sylt soll untersucht werden

Konkret soll es sich um Holzplanken handeln, die mit Holz- und Kupfernägeln zusammengefügt sind. Das Fundstück habe in etwa die Größe einer Limousine, so die „Rundschau“. 

„Es kann gut sein, dass das Wrackteil zu dem Vorderschiff eines Seglers gehört, der im 17. Jahrhundert an der Westküste gestrandet ist“, sagte der Sylter Historiker Günter Schroeder der Zeitung.

„Wir werden den Fund mit einem Team von Archäologen vor Ort untersuchen“, sagte Dr. Stefanie Klooß vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein der „Rundschau“. Das Landesamt sichtet und dokumentiert nun den Fund. Wenn möglich, soll er auch geborgen und weiter untersucht werden, um mehr Informationen über das Wrack zu bekommen.FS Bergung Frachter aus Nordsee 14:55

Nicht der erste Fund dieser Art

Der aktuelle Fund südlich von Rantum ist nicht der erste dieser Art auf Sylt: Im Oktober 2016 hatten Spaziergänger ebenfalls Holzbalken entdeckt, die bei Niedrigwasser zum Vorschein kamen. Nach umfangreichen Untersuchungen stand fest: Es handelte sich um eine sogenannte holländische „Kraweel“, die im 17. Jahrhundert vor Sylt gestrandet war.

Auch anderswo in der Nordsee wurden solche Wracks entdeckt, so 2022 nach einem Orkan vor der Hallig Süderoog. Dort wurde das Wrack der „Ulpiano“ angespült, wie die „Bild“-Zeitung berichtete. Der Dreimaster sank demnach an Heiligabend im Jahr 1870.

Quellen: „Sylter Rundschau“, „Bild“