Die Bauern in Mecklenburg-Vorpommern klagen über zu viel Bürokratie, ein Übermaß an staatlichen Auflagen und anhaltenden Preisdruck. Nun kommt noch eine zusätzliche Sorge hinzu.

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einer Büffelherde in Brandenburg stellt nach Einschätzung des Landesbauernverbandes auch für Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern eine zusätzliche Belastung dar. „Das wirft einen Schatten auf das neue Jahr. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Seuchenausbruchs sind noch nicht absehbar“, sagte Bauernpräsident Karsten Trunk auf der Verbandspressekonferenz in Schwerin.

Erste Staaten hätten bereits Einfuhrverbote für Fleisch aus Deutschland verhängt. Das führe dazu, dass sich der Druck auf die Erzeugerpreise weiter erhöhe. Insbesondere Schweineproduzenten litten schon seit längerem unter Preisverfall und wachsenden Kosten durch zusätzliche Tierschutzauflagen. „Viele Betriebe bei uns im Land haben sich schon von der Tierhaltung verabschiedet, weil die Rahmenbedingungen einfach nicht stimmen“, beklagte Trunk. 

Erster Ausbruch in Deutschland seit etwa 35 Jahren

Von den zuständigen Behörden forderte er konsequentes Vorgehen, um die Ursache des Seuchenausbruchs in Brandenburg rasch zu ermitteln und eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Der Verzicht auf die Ausstellung gefährdeter Nutztiere bei der bevorstehenden Agrarmesse Grüne Woche in Berlin sei folgerichtig und ohne Alternative.

In einer Wasserbüffel-Herde im brandenburgischen Ort Hönow am östlichen Stadtrand Berlins sind Tiere mit der Maul- und Klauenseuche infiziert. Es ist der erste Ausbruch in Deutschland seit etwa 35 Jahren. Für Menschen ist das Virus ungefährlich, für Rinder, Schafe, Ziegen oder Schweine ist es jedoch hochansteckend. Zoo- und Wildtiere können ebenfalls erkranken. 

Auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, forderte, alles daranzusetzen, das Seuchengeschehen schnellstmöglich und konsequent zu bekämpfen. „Jetzt zählen Schnelligkeit und Entschlossenheit! Es muss alles darangesetzt werden, um diesen Ausbruch einzudämmen“, betonte er. Tierhalter ermahnte Rukwied, die Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und nochmals zu verstärken.