Dass Kitas dringend mehr Personal brauchen, wissen auch Bremer Eltern. Ungelernte Quereinsteiger wollen sie aber nicht in alleiniger Verantwortung für ihre Kinder wissen.
Sorge bei Eltern in Bremen: Sollte das dortige Kita-Gesetz wie geplant geändert werden, hätte dies gravierende Auswirkungen auf die Betreuung von Kindern in den Kitas des Bundeslandes. Ausgebildete Erzieher müssten dann nur noch vier Stunden am Tag pro Kita-Gruppe anwesend sein, den Rest der Zeit könnten Assistenzkräfte oder „fachfremde Personen“ die Kinder beaufsichtigen. Einzige Voraussetzung soll ein polizeiliches Führungszeugnis sein. Kita NRW Vater
Die Logik hinter der geplanten Neuregelung: Es soll trotz Fachkräftemangels ein zuverlässiger Betrieb der Kitas gewährleistet werden. Dass dies derzeit nicht immer der Fall ist, wissen nicht nur in Bremen viele Eltern aus eigener Erfahrung. Personal ist knapp, vielerorts müssen Betreuungseinrichtungen schon bei ein, zwei Krankheitsfällen unter den Angestellten tageweise komplett schließen. Für voll berufstätige Mütter und Väter ein massives Problem.
Bremer Kita-Gesetz: Eltern sind besorgt
Die Idee des Bremer Senats ist dennoch für viele Eltern keine akzeptable Lösung. Noch bis zum 13. Januar läuft eine Petition gegen die Änderung des Kita-Gesetzes – sie hat bereits mehr als 5500 Unterschriften. „Eine Absenkung der Qualitätsstandards in einem ohnehin überforderten System darf nicht die angestrebte Lösung sein. Die dargestellten Pläne sind in dieser Form weder aus Kinder- noch aus Elternsicht tragbar und zudem ein Affront gegen ausgebildete Fachkräfte“, heißt es darin. Manche Kritiker sehen die Pläne gar als „Kindeswohlgefährdung“. Kita-Krise NRW 14:17
Die Bremer Bildungsbehörde entgegnet, dass man mit der Gesetzesänderung lediglich Familien eine verlässliche Betreuung anbieten wolle. Die Sicherheit der Kinder habe aber bei allen Planungen oberste Priorität. Die Petition wird am 13. Januar an den Petitionsausschuss übergeben. Ob und inwieweit der Gesetzesentwurf dann angepasst wird, ist noch offen.
Quellen: „Buten un Binnen“, Petition, „Kitastrophe“