Hessens Finanzämter sind vergleichsweise langsam: Eine Steuererklärung bearbeiten sie im Schnitt in gut 55 Tagen. Zwei Rekordämter liegen ebenfalls in Hessen.

Hessens Finanzämter haben im vergangenen Jahr langsamer gearbeitet. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit pro Einkommenssteuererklärung lag 2024 bei 55,2 Tagen – damit belegt Hessen im bundesweiten Ländervergleich Platz 12. 2023 waren es noch 54,7 Tage und Platz 7 gewesen, wie das Internet-Portal „Lohnsteuer-kompakt.de“ mitteilte.

Allerdings darf sich ein hessisches Finanzamt als das schnellste Deutschlands bezeichnen: das Finanzamt Bensheim, Außenstelle Fürth, brauchte durchschnittlich nur 23,8 Tage für die Einkommenssteuererklärung. Das deutschlandweite Schlusslicht lag mit dem Finanzamt Wiesbaden ebenfalls in Hessen. Dort warteten Steuerpflichtige mit 113,3 Tagen fast fünfmal so lange wie bei der Außenstelle Fürth. Die Finanzämter Frankfurt am Main I (95,2 Tage), II (100,7) und V (112) schnitten nur geringfügig besser ab und zählen zu den langsamsten in Deutschland. 

Wartezeit verkürzt

Bundesweit lag der Durchschnittswert im vergangenen Jahr bei 50,8 Tagen. Je nach Bundesland sind die Unterschiede erheblich: In Hamburg lag er bei 45,5, in Bremen, Schlusslicht im Ländervergleich, bei 79,7 Tagen. 

Die Steuerpflichtigen in ganz Deutschland mussten im Durchschnitt sechs Tage weniger als im Vorjahr auf ihren Lohnsteuerbescheid warten. „Die deutliche Verbesserung der Bearbeitungszeiten ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Finanzämter 2024 nicht mehr durch die hohe Arbeitsbelastung der Grundsteuererklärung gebremst wurden“, sagte der Geschäftsführer von „Lohnsteuer-kompakt.de“, Felix Bodeewes. Die Analyse basiert nach Angaben des Unternehmens auf mehr als einer Million anonymisierten Steuererklärungen, die über das Portal erstellt wurden.