Die verheerenden Feuer von Los Angeles fressen sich auch durch den Luxus-Strandort Malibu. Ein einzelnes Haus bleibt äußerlich unversehrt – der Besitzer kann es nicht fassen.
Mehr als 10.000 Gebäude haben die Feuer von Los Angeles schon zerstört. Ganze Siedlungen sind flächendeckend niedergebrannt. Doch inmitten der Zerstörung gibt es auch immer wieder einzelne Häuser, die das Flammeninferno wie auf wundersame Weise überstanden haben. So wie das Haus von David Steiner in Malibu.
Auch in dem berühmten Küstenvorort fraßen sich die Flammen unbarmherzig von Haus zu Haus. Rechts und links von Steiners weißem Gebäude sind die exklusiven Villen mit direktem Strandzugang verkohlt und bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Nur das dreistöckige Haus des 64-Jährigen ist stehen geblieben – von außen sieht es nahezu unversehrt aus. „Es ist ein Wunder – Wunder gibt es immer wieder“, sagte Steiner der „New York Post“, die das Anwesen als Neun-Millionen-Dollar-Villa bezeichnet.
Steiner selbst war zum Zeitpunkt des Brandes nicht im Haus, das Anwesen steht derzeit zum Verkauf. Dass er noch mehr als eine Ruine verkaufen kann, dachte der pensionierte Manager einer Müllfirma vor wenigen Tagen nicht. Am Dienstag schickt ihm jemand ein Video, das zeigt, wie Flammen und Rauch sein Haus umgeben, und die Nachbarhäuser niederbrennen. „Es sah so aus, als hätte das nichts überleben können, und ich dachte, wir hätten das Haus verloren“, sagt Steiner. Flüchtende Hollywoodstars 18.03
Dann aber bekommt er wieder Nachrichten und Fotos von Bekannten geschickt. „Dein Haus ist überall in den Nachrichten“, haben die Leute mir geschrieben, sagt Steiner. Das markante weiße Gebäude ragt auf fast unwirkliche Weise aus den verkohlten Ruinen ringsum hervor. Seine Frau habe ihm dann eine Nachricht mit den Worten „Last house standing“ geschickt, berichtet Steiner.
Los Angeles: Feuerfestes Dach und Erdbebenschutz
Steiner vermutet, dass die robuste Konstruktion des Hauses – eigentlich als Schutz gegen Erdbeben gedacht – dafür gesorgt hat, dass das Haus das Feuer überstehen konnte. „Es ist aus Stuck und Stein mit einem feuerfesten Dach.“ Das Fundament sei tief in den Fels gegraben.
„Um ganz ehrlich zu sein, hätte ich nicht in einer Million Jahren gedacht, dass ein Waldbrand auf den Pacific Coast Highway übergreifen und ein Feuer auslösen würde“, sagte Steiner. „Ich dachte: ‚Wenn wir jemals ein Erdbeben haben sollten, wäre dies das Letzte, was verschwindet.‘ Ich habe wirklich nicht geglaubt, dass dies das Letzte sein würde, was bei einem Feuer zerstört wird.“
Steiner hat das 4200 Quadratmeter große Haus mit vier Schlafzimmern einst von einem Produzenten gekauft, als zwei seiner Söhne in der Gegend zur Schule gingen. Zuletzt nutzte die Familie das Haus aber nicht mehr. Bei künftigen Verkaufsgesprächen wird er neben der schönen Architektur sicher auch das feuerfeste Dach anpreisen.
Zu sehr möchte sich Steiner über sein Glück im Unglück aber nicht freuen. „Mein Mitgefühl gilt denjenigen, die ihre Häuser verloren haben“, sagte Steiner. Für ihn sei es nur um eine Immobilie gegangen, andere hätten ihr Zuhause verloren.