Zuletzt wurden in Niedersachsen und Bremen weniger Organe gespendet. Das ist ein Problem, wie neue Zahlen zeigen.
Die Zahl der Organspenden in Niedersachsen ist 2024 leicht zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden in dem Bundesland 245 Organe entnommen, wie aus vorläufigen Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation hervorgeht. In den beiden Vorjahren wurden demnach 262 (2023) und 196 (2022) Organe in Niedersachsen gespendet. Damit blieb die Zahl der Organspenden in etwa auf dem Niveau der Vorjahre.
Im Jahresvergleich ging auch die Zahl der Organspender zurück – von 82 auf 72. Die Zahl der in Niedersachsen implantierten Organe fiel leicht von 350 auf 342. Im kleinsten Bundesland Bremen spendeten acht Menschen 24 Organe (Vorjahr: 14 Menschen, 48 Organe). Dort wurden 16 Organe (25) transplantiert. Entnommene Organe werden über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant nach medizinischen Kriterien in Deutschland und im Ausland transplantiert.
Auch bundesweit sanken die meisten Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht, blieben aber auf einem ähnlichen Niveau. 2024 wurden 2.854 Organe von 953 Menschen gespendet. (Vorjahr: 2.877 Organe, 965 Menschen). Die Zahl der in Deutschland transplantierten Organe stieg hingegen von 2.986 auf 3.013.
Anhaltender Organmangel
Auf ein Organ warteten laut der Stiftung Ende 2024 in Niedersachsen 726, in Bremen 50 und bundesweit 8.260 Menschen. Es sei „eine unerträgliche Situation, dass wir zwar die medizinischen Möglichkeiten haben, Leben zu retten, uns aber die Organe dafür fehlen“, sagte der medizinische Vorstand der Stiftung, Axel Rahmel.
Auf eine Million Einwohner kamen in Deutschland den Angaben nach im vergangenen Jahr 11,4 Organspender. In Niedersachsen waren es neun, in Bremen hochgerechnet 11,4. Damit liege Deutschland im internationalen Vergleich auf einem der hinteren Plätze. Zudem habe es nur bei 15,3 Prozent der möglichen Organspender einen schriftlichen Willen über den Verbleib der eigenen Organe nach dem Tod gegeben. Die Stiftung rief daher dazu auf, diese Entscheidung zu Lebzeiten zu treffen und in einem Organspendeausweis festzuhalten.