360 Einsatzkräfte sind in zwei Bundesländern mit einer Razzia gegen das sogenannte Balkan-Kartell vorgegangen. Es geht um Kokain- und Waffenhandel.
Bei einer Razzia gegen das sogenannte Balkan-Kartell sind in Nordrhein-Westfalen drei Verdächtige festgenommen worden. An dem Einsatz gegen den organisierten Kokain- und Waffenhandel waren insgesamt 360 Beamte beteiligt, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte. Federführend war die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft als Zentralstelle gegen die Organisierte Kriminalität (Zeos NRW).
19 Wohngebäude, Firmen und Hotels wurden demnach durchsucht und Vermögenswerte in Höhe von über 150.000 Euro gesichert. Die Maßnahmen fanden in NRW im Raum Köln, Leverkusen und Rommerskirchen sowie in Niedersachsen in Cloppenburg und Oldenburg statt.
Kokain-Transporte aus Südamerika nach Europa
Das Balkan-Kartell, bestehend aus 15 Beschuldigten, soll zwischen 2019 und 2021 mehrere Kokain-Transporte im Umfang zwischen einer halben Tonne und 4,5 Tonnen aus Kolumbien und Venezuela nach Europa organisiert sowie mit automatischen Schusswaffen und Pistolen gehandelt haben.
Die Gruppe soll legale Geschäftsstrukturen für ihre Aktivitäten genutzt und eng mit südamerikanischen Kartellen zusammengearbeitet haben. Um ihre Geschäfte zu verschleiern, hätten die Beschuldigten konspirativ über Krypto-Messengerdienste wie SkyECC und Cipher kommuniziert.
Erträge in Immobilien investiert?
Es bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigten einen Teil der Erträge in Immobilien investiert hätten. Es seien Waffen und Munition, 1,5 Kilogramm Drogen, Kryptohandys, Geldzählmaschinen, 110.000 Euro Bargeld und hochpreisige Uhren, Schmuck und ein Motorrad sichergestellt worden.
Die drei Beschuldigten befänden sich bereits in Untersuchungshaft. Der Razzia sei eine internationale Zusammenarbeit verschiedener Behörden vorangegangen.