Die Vogelgrippe breitet sich aus. Es ist die größte dokumentierte Welle der Tierseuche jemals. Nun ist in den USA erstmals ein Mensch nach einer Infektion gestorben.
Derzeit grassiert die größte dokumentierte Vogelgrippewelle überhaupt. In den USA ist nun erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 gestorben. Es handele sich um einen Menschen, der älter als 65 Jahre gewesen sei und auch andere gesundheitliche Probleme gehabt habe, teilte die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates Louisiana mit.
Der Patient habe sowohl mit Wildvögeln als auch mit einem Schwarm in seinem Garten Kontakt gehabt. Bereits im Dezember hatte die Behörde gemeldet, dass es sich bei dem Menschen um den ersten Patienten in den USA gehandelt habe, der nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 schwer erkrankt sei. STERN PAID Vogelgrippe H5N1 Impfstoffe 17.21
Genetische Analysen auf der Grundlage von Proben des Patienten aus Louisiana zeigten Anzeichen dafür, dass sich das Virus besser an Zellen in den oberen Atemwegen des Menschen anlagern kann. Nach Angaben der CDC traten die Veränderungen wahrscheinlich auf, während sich das Virus in dem schwerkranken Patienten vermehrte. Genetische Analysen des Virus bei Wildvögeln und Geflügel in Louisiana, einschließlich des Geflügels auf dem Grundstück des Patienten, ergaben keine ähnlichen viralen Veränderungen.
Vogelgrippe: Risiko für Allgemeinbevölkerung gering
Die Vogelgrippe H5N1 ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt weit verbreitet, auch zahlreiche wildlebende Säugetiere infizieren sich. Außerdem führte das Virus jüngst zu Ausbrüchen in Geflügelbetrieben sowie in Milchbetrieben in den USA.
Wie groß das Ausmaß ist, ist wegen fehlender Daten aber weitgehend unklar. Die amerikanische Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) verzeichnete Fälle vor allem unter Mitarbeitern von Milchvieh- und Geflügelbetrieben, mit milden Verläufen. Mensch-zu-Mensch-Übertragen wurden bislang nicht nachgewiesen. Die CDC schätzt das Risiko für die Allgemeinbevölkerung weiterhin als gering ein. Berichtet wurde zuletzt von etwa 60 Fällen bei Menschen, darunter zuletzt auch erstmals ein Kind.
USA will in den Kampf gegen Vogelgrippe investieren
Erst am Freitag hatte die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden mitgeteilt, mehrere hundert Millionen Dollar in den nationalen Kampf gegen die Vogelgrippe investieren zu wollen. Demnach sollen 306 Millionen Dollar (296 Millionen Euro) in Bereitschafts- und Überwachungsprogramme sowie die medizinische Forschung gegen das H5N1-Virus fließen. „Auch wenn das Risiko für den Menschen gering ist, bereiten wir uns immer auf alle möglichen Szenarien vor“, erklärte Gesundheitsminister Xavier Becerra.
Seit Beginn des Jahres 2024 ist in den USA nach offiziellen Zahlen bei 66 Menschen eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus festgestellt worden. Weitere Fälle könnten laut den Behörden unentdeckt geblieben sein. Zwar wurde bislang keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung festgestellt, Forscher zeigten sich angesichts der hohen Verbreitungszahlen jedoch alarmiert.Vogelgrippe Kühe 18:09
Sorge vor Mix von Vogelgrippe und saisonaler Grippe
Demnach besteht das Risiko, dass sich die Vogelgrippe mit der saisonalen Grippe vermischt und dadurch eine tödliche Pandemie wie in den Jahren 1918 und 2009 auslöst wird.
Das Vogelgrippevirus H5N1 war erstmals 1996 aufgetaucht. Die Zahl der Infektionsherde bei Vögeln stieg seit 2020 exponentiell an – parallel dazu nahm auch die Zahl infizierter Säugetierarten zu, darunter Milchkühe. Fast alle infizierten Vögel sterben an der Krankheit.