Ein Sturmtief mit Orkanböen zieht über NRW. Zahlreiche Bäume stürzen um und fallen auf Oberleitungen. Bahnstrecken und eine Autobahn werden zeitweise gesperrt.

Ein Sturmtief mit heftigen Windböen hat in Nordrhein-Westfalen Bäume umstürzen lassen und für Behinderungen im Zug- und Autoverkehr gesorgt. Einige Parks wurden am Montag geschlossen und öffentliche Warnungen vor einem Aufenthalt im Freien ausgesprochen. Zum Abend beruhigte sich die Wetterlage.

Zahlreiche Strecken seien nicht mehr befahrbar, weil umgestürzte Bäume Oberleitungen beschädigt hätten, teilten Bahnunternehmen über das Portal Zuginfo.NRW mit. Einige Unternehmen organisierten Schienenersatzverkehr. Am späten Abend sagte ein Bahnsprecher, es gebe im Nahverkehr weiterhin noch einige Einschränkungen.

Teile von Schallschutzmauer auf Autobahn

Bei Hennef östlich von Bonn wurde die Autobahn 560 für mehrere Stunden beidseitig gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Teile einer Schallschutzmauer seien zwischen den Anschlussstellen Hennef West und Hennef Ost auf die Straße geweht worden. Die Fahrtrichtung Bonn wurde kurz nach 0.00 Uhr wieder freigegeben, wie die zuständige Autobahn GmbH des Bundes mitteilte. Die Gegenrichtung sollte demnach ebenfalls vor Beginn des Berufsverkehrs wieder befahrbar sein.

Viele Regionallinien gesperrt

In Bergisch-Gladbach-Gronau konnte ein Zugführer der S-Bahnlinie 11 laut einer Feuerwehr-Mitteilung die Bahn rechtzeitig vor einem umgestürzten Baum zum Stehen bringen, der auf den Gleisen lag. Feuerwehrleute entfernten den Baum. 

Wetterbedingte Bahn-Sperrungen und Behinderungen gab es laut dem Portal unter anderem zwischen Leverkusen und Langenfeld, bei Hagen, zwischen Köln-Ehrenfeld und Düren, Erkrath und Düsseldorf-Gerresheim, zwischen Goch und Weeze am Niederrhein sowie Welver und Soest. 

Bäume und Äste fallen

In Herdecke im südöstlichen Ruhrgebiet verletzte sich ein Mensch bei dem Versuch, Photovoltaik-Module auf einem Hausdach zu sichern. Auch in weiteren Städten im Ruhrgebiet meldeten die Feuerwehren zahlreiche Einsätze. Bäume stürzten um und Dachziegel lösten sich. 87 Einsatzstellen gab es demnach am Nachmittag alleine in Bochum, 40 in Recklinghausen. In Werne knickte ein Telefonmast um und musste von der Feuerwehr gesichert werden.

Am Gustav-Heinemann-Ufer in Köln stürzte ein Weihnachtsbaum auf Bahngleise, zudem fielen weitere Bäume und Äste auf Gehwege und Straßen mit geparkten Autos in Köln, Düsseldorf, Leverkusen und Solingen. In Mönchengladbach stürzte ein Baum auf ein Mehrfamilienhaus, Verletzte gab es nicht. Die Feuerwehr in Wuppertal rückte unter anderem wegen loser Fassadenteile sowie umgestürzter Werbetafeln aus.