Mit einem Kissen soll eine 63-Jährige in Ostfriesland ihren Partner erstickt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Totschlag vor. Vor Gericht zeigt sich die Frau geständig.

Eine 63 Jahre alte Frau hat vor Gericht über ihren Verteidiger erklärt, ihren Lebensgefährten getötet zu haben. Die Tat räume seine Mandantin ein, sagte ihr Verteidiger Michael Schmidt zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht im ostfriesischen Aurich. Zu der Handlung selbst wolle seine Mandantin aber erst zu einem späteren Zeitpunkt im Verfahren Angaben machen, sagte er. Die 63-jährige Deutsche bestätigte die Angaben ihres Veteidigers auf Nachfragte des Vorsitzenden Richters. 

Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, im August vergangenen Jahres ihren gesundheitlich geschwächten, 70 Jahre alten Lebenspartner getötet zu haben. Als der Mann, ein belgischer Staatsangehöriger, nachmittags auf einem Sofa in der gemeinsamen Wohnung in Aurich lag, soll die 63-Jährige ihm ein Kissen auf sein Gesicht gedrückt haben. „Sie handelte vorsätzlich“, sagte die Staatsanwältin bei der Verlesung der Anklageschrift. Der Tatvorwurf lautet Totschlag. Warum es zu der Tat kam, blieb zunächst offen. 

Als die Frau nach der Tat nicht zur Arbeit erschien, sagte sie ihrem Arbeitgeber, sie habe ihren Mann getötet. Der Arbeitgeber verständigte daraufhin die Polizei. Die Beamten fanden den 70-Jährigen dann in der Wohnung in einem Mehrparteienhaus leblos vor. Die 63-Jährige gab vor Ort die Tötung zu und wurde festgenommen. Sie sitzt seitdem in Untersuchungshaft. 

Das Gericht hat bis Ende Januar noch drei weitere Verhandlungstage angesetzt. In dem Verfahren sollen Zeugen und Sachverständige gehört werden.