Seit Mitte Dezember ist klar: Die teilweise eingestürzte Dresdner Carolabrücke muss ganz abgerissen werden. Beim Ersatzneubau wünscht sich die Neumarkt-Gesellschaft Bürgerbeteiligung.

Für den Neubau der teilweise eingestürzten Carolabrücke fordert die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden einen Wettbewerb mit einer für alle Lösungen offenen Ausschreibung. Über die eingereichten Vorschläge sollen die Dresdnerinnen und Dresdner bei einer Wahl abstimmen, wie der Verein in einer Mitteilung vorschlägt. Bei Kosten von mehr als 100 Millionen Euro sei dieses Vorgehen gerechtfertigt.

Die Neumarkt-Gesellschaft hatte sich 1999 gegründet und für eine möglichst historisch getreue Rekonstruktion der Frauenkirche und des angrenzenden Neumarktes eingesetzt. Ihr Engagement wurde unter anderem mit dem Bundespreis für Stadtentwicklung und Baukultur ausgezeichnet.

Tausende fordern Wiederaufbau nach historischem Vorbild

Mit Verweis auf mehrere Petitionen mit zusammengerechnet mehr als 25.000 Unterschriften, die sich für einen Wiederaufbau der Carolabrücke nach historischem Vorbild aus dem späten 19. Jahrhundert einsetzen, wird die Übernahme von „Lösungen, welche das Stadtbild der Altstadt nicht beeinträchtigen“ in die Ausschreibungsunterlagen gefordert. Die Stadt müsse beim Neubau auf Brückentechnologien setzen, die sich bewährt und über Jahrhunderte Bestand haben.

Ein Teil der Dresdner Carolabrücke war in der Nacht zum 11. September überraschend eingestürzt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Als Hauptgrund gilt eine durch Feuchtigkeit ausgelöste Spannungsrisskorrosion. Die 1971 fertiggestellte Brücke muss nun komplett abgerissen werden. Das betrifft auch die beiden noch stehenden Brückenzüge, die in den vergangenen Jahren erst mit einem Aufwand von mehreren Millionen Euro saniert worden waren. Die Stadt plant einen Ersatzbau der wichtigen Verkehrsader zwischen Alt- und Neustadt.