In der einflussreichen SPD Niedersachsen sichert sich Lars Klingbeil den ersten Listenplatz für die Bundestagswahl – und setzt sich gegen den in Umfragen beliebtesten Politiker Deutschlands durch.

Niedersachsens SPD geht mit Bundesparteichef Lars Klingbeil an der Spitze in den Bundestagswahlkampf. Klingbeil wurde auf einer Landesvertreterversammlung in Hannover mit 98,2 Prozent auf Listenplatz eins gewählt. In seiner Bewerbungsrede teilte Klingbeil kräftig in Richtung von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz aus. 

Er könne verstehen, dass die Union ihren Spitzenkandidaten verstecke. „Je stärker Friedrich Merz auftritt, desto schlechter ist das für sein Stimmergebnis“ Wäre Zurückrudern olympisch, könnte Deutschland mit Merz wieder Goldmedaillen gewinnen, sagte Klingbeil über die Haltung des CDU-Parteichefs zur Lieferung weitreichender Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. Im Wahlkampf laufe alles auf eine entscheidende Frage hinaus: Scholz oder Merz? 

Der laut Umfragen beliebteste Politiker Deutschlands, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius landete auf dem dritten Listenplatz. Wegen Krankheit war er in Hannover nicht vor Ort. Listenplatz 2 sicherte sich Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller. Unter den ersten zehn Listenplätzen landeten auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (5) und Generalsekretär Matthias Miersch (7). Bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 hatte Heil die Liste angeführt.